Entschärfung der Fliegerbombe in Pullach:Früh raus am Sonntag

Fliegerbombe Pullach

Ein Baggerfahrer ist am Donnerstag in der Dr.-Gustav-Adolph-Straße auf eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen.

(Foto: Gemeinde Pullach)

Während der Entschärfung der Fliegerbombe in Pullach müssen 50 Anwohner ihre Häuser verlassen

Von Lars Brunckhorst, Pullach

Nach dem Fund einer 250 Kilogramm schweren Fliegerbombe im Pullacher Industriegebiet Höllriegelskreuth am Donnerstag steht die Planung für die Entschärfung am Sonntag. Wie die Gemeinde Pullach mitteilt, wird die Bombe gegen Mittag von einem professionellen Sprengmeister entschärft. In der Zeit von 8 bis 15 Uhr werde es daher zu Einschränkungen im S-Bahnverkehr auf der Linie S 7 sowie auf der Bundesstraße 11 kommen.

Während der Entschärfung, die voraussichtlich ein bis drei Stunden dauern wird und gegen Mittag erfolgt, wird die B 11 komplett gesperrt. Die S 7 hält zu dieser Zeit nicht in Höllriegelskreuth. Auch der Luftraum werde während der Entschärfung bis zu einer Höhe von 1000 Metern gesperrt, heißt es aus dem Rathaus. "Die Einsatzkräfte werden die Einschränkungen jedoch auf ein Mindestmaß um die Mittagszeit reduzieren", versichert Swantje Schütz von der Gemeinde Pullach.

Betroffen von der Räumung sind nach Angaben der Gemeinde um die 50 Einwohner in einem Umkreis von 300 Metern um die Bombe. Die Gemeinde hat die betroffenen Anwohner am Donnerstag persönlich und schriftlich darüber informiert, dass sie am Sonntag um 8 Uhr ihre Häuser verlassen müssen. Wer tagsüber nicht woanders unterkommt, kann sich in der Zwischenzeit im Pullacher Sportheim aufhalten. Wenn die Entschärfung reibungslos und wie vorgesehen verläuft, können die Anwohner laut Rathaussprecherin Schütz gegen 15 Uhr wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Keine Auswirkungen hat die Evakuierung auf die im Industriegebiet ansässigen Firmen. Im Werk der Firma Linde und bei anderen Unternehmen wird am Sonntag nicht gearbeitet.

Die aus dem Zweiten Weltkrieg stammende amerikanische Fliegerbombe war am Donnerstag bei Grabungsarbeiten des gemeindeeigenen Energieversorgungsunternehmens entdeckt worden. Ein Baggerfahrer stieß auf den Sprengsatz. Die Bombe ist 250 Kilogramm schwer und mit einem mechanischen Aufschlagzünder an der Vorderseite versehen, der Heckzünder ist abgerissen. Eine unmittelbare Gefahr geht von ihr nach Behördenangaben nicht aus. Deshalb wurde die Gegend bis auf das direkt betroffene Gebäude mit der Hausnummer 2 bis Sonntag nicht evakuiert. Nach dem Fund wurde die Bombe wieder mit Sand verschüttet.

Die unmittelbare Umgebung in der Dr.-Gustav-Adolph-Straße ist abgeriegelt und wird von einer Sicherheitsfirma rund um die Uhr bewacht. Als Sicherheitsmaßnahme während der Entschärfung ist vorgesehen, dass zwölf Hochseecontainer im Quadrat um die Bombe aufgestellt werden, jeweils drei übereinander, um bei einer Detonation die Splitter abzufangen und die Druckwelle abzumildern. Die Freiwillige Feuerwehr Pullach hat die Hochsee-Container bereits organisiert.

Über die Sperrungen und den Ablauf der Entschärfung informiert die Gemeinde während des Wochenendes auf ihrer Website www.pullach.de und über ihre Facebook- Seite. Außerdem ist ein Informationstelefon unter der Nummer 089/744 744-28 eingerichtet. Eine Bandansage informiert über die wesentlichen Fakten.

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