Endlich Wochenende:Tagsüber nachtaktiv

Oldschool-Rock'n'Roll, die Europäische Nacht der Fledermäuse und Lach-Yoga: So wird das Wochenende perfekt.

Petra Markovic

Endlich Freitagabend! Doch was tun? Das kann natürlich jeder selbst entscheiden, doch ein paar Anregungen können nicht schaden. Die sueddeutsche.de-Redaktion stellt jeden Freitag ihr perfektes Wochenende vor.

München, Hofgarten, Swing-Tanzen im Diana-Tempel

Veranstalterin und Tanzlehrerin Christine von Scheidt mit Erich Schubert. Die beiden bewegen sich zu Musik aus den zwanziger bis vierziger Jahren. Der Tanz heißt "Lindy Hop". 

Freitag, 21 Uhr

Rock'n'Roll, Baby! In meinem Fünfziger-Jahre-Outfit (mit mächtiger Haartolle und Polka Dott-Kleidchen) mache ich mich auf den Weg ins Tumult in der Blütenstraße. Die DJs Dominik Domestos und Bomber Noigez legen feinsten Rockabilly und Psychobilly auf, während ich bei der netten, stark tätowierten Dame hinter der Bar einen Gin Tonic bestelle. Angeblich gibt es hier die stärksten Longdrinks der Stadt, deswegen belasse ich es bei diesem einen - und trinke danach nur noch alkoholfrei. Die Nacht ist jung ich habe ja noch einiges vor.

Freitag, 23:30 Uhr

Ich mache mich langsam auf den Weg zur nächsten Location. Auch im 59:1 (Sonnenstraße) gibt es heute Musik der alten Schule. DJ Dragstar serviert Rockabilly, Punk und Oldies auf seinen Plattentellern. "Bop Till You Drop", heißt das Motto. Und so lasse ich zu den Klängen von Elvis, Go Cat Go und vielen anderen guten Bands meine Hüften schwingen.

Samstag, 12 Uhr

Eigentlich glaube ich nicht an Horoskope. Was sagen Geburtsdaten schon über mich aus? Sie geben höchstens über mein Ess-Verhalten Auskunft, denn am Samstagmittag sitze ich im Schwabinger Wassermann. Dort ist das Frühstück nach den verschiedenen Sternzeichen benannt. Ich bin zwar Steinbock, entscheide ich mich aber stets für meinen Aszendenten und bestelle das Widder-Frühstück: eine Käseplatte mit Rührei, Nutella und hausgemachter Marmelade. Dazu gibt es ein Glas frischen O-Saft (alles zusammen: 9,90 Euro).

Samstag, 15 Uhr

Mein kleiner Neffe, freut sich schon seit Tagen auf die Europäische Nacht der Fledermäuse im Asamschlössel im Englischen Garten. Für die Fledermausführung um 19.15 Uhr ist er mit seinen vier Jahren zwar noch zu jung, aber die Ausstellung, Spiele und Bastelaktionen sind genau das Richtige für ihn (kurioserweise beginnt diese "Nacht" nämlich bereits um 14 Uhr). Also packe ich den Kleinen ein (bei schönem Wetter nehmen wir auch einen Fußball mit) und verbringe den Nachmittag mit ihm im Englischen Garten.

Samstag, 21 Uhr

Ich betrete Die Bank. Dort hebe ich aber kein Geld ab, denn Die Bank ist eine Bar in der Müllerstraße. Früher war hier tatsächlich ein Kreditinstitut ansässig, heute legen die meisten Besucher ihre hart verdienten Kröten in Hochprozentiges an.

Samstag, 23 Uhr

Es wird Zeit fürs Pimpernel. Hier hat Freddie Mercury in den achtziger Jahren exzessive Parties gefeiert. Ich halte an dieser Tradition fest und besuche den Laden in der Müllerstraße - in Sichtweite der Bank - regelmäßig.

Am Sonntag geht's zum Lach-Yoga

Sonntag, 3 Uhr

Ich steuere die letzte Location für diesen Abend an: Die Milchbar ist nur wenige Gehminuten entfernt. Selbst mit größeren Gruppen wird einem der Einlass hier nur selten verwehrt. Eingängige, bekannte Popsongs laden zum Mitsingen und -tanzen bis in die frühen Morgenstunden ein. Die Milchbar hat nämlich bekannterweise bis elf Uhr in der Früh geöffnet.

Sonntag, 11 Uhr

Nach einem Katerfrühstück mache ich mich fertig und probiere etwas Neues aus. Ich versuche es diesen Sonntag mal mit Lach-Yoga. Zwar habe ich keine Ahnung, was ich mir darunter vorstellen soll, aber Yoga ist klasse und ich lache gerne. Also auf in den Westpark: Neben dem Rosengarten sollen sich die Teilnehmer des kuriosen Open-Air Kurses treffen. Hoffentlich regnet es nicht, denn dann findet das Lach-Yoga nicht statt.

Sonntag, 15 Uhr

Kaum dreht man sich einmal um, ist der Sommer schon vorbei. Doch ich habe einen ganz speziellen Trick, ihn zu verlängern. Ich schnappe mir ein gutes Buch und statte dem Botanischen Garten einen Besuch ab. Im Kakteenhaus herrscht warme, trockene Hitze, auch wenn es draußen aus Kübeln schüttet. Sollte es wider Erwarten trocken bleiben, kann ich mich ins Freie setzen und dort die letzten Sonnenstrahlen des Augusts genießen.

Sonntag, 17 Uhr

"Lucky Lindy Hops the Atlantic" titelten einst amerikanische Zeitungen. Das war 1927, als Charles Lindbergh als erster Mensch den Atlantik in einem Non-Stop-Flug überquerte. Angeblich sind besagter Lindbergh und seine Schlagzeile auch die Namensgeber des Lindy Hop. Nie gehört? Dann auf zum Diana-Tempel im Hofgarten. Dort versammeln sich bei schönem Wetter eine Handvoll Leute, die den Lindy Hop tanzen. Zu zweit, zu Swingmusik. Ich tanze am liebsten zu den Klängen von Jamie Cullum oder dem hierzulande noch unbekannten Liedern von Wouter Hamel. Deswegen bringe ich die CDs der beiden auch gleich mit, denn die DJs sind wir Tänzer selbst.

Bei Regen findet der "TanzT" im Cat's Corner in der Dachauer Straße statt.

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