Der Run auf die Gymnasien:Auf hohem Niveau

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Der Zuzug hält an und die Übertrittsquote liegt bei mehr als 60 Prozent. Dank der Neubauten in Ismaning und Grünwald bleibt die Zahl der Eingangsklassen in den meisten Gymnasien dennoch stabil

Von Johanna Mayerhofer, Landkreis

Das Ende des Schuljahres naht, und die Planungen für das kommende sind in vollem Gange. Die Neuanmeldungen für die fünften Klassen sind in den meisten Gymnasien abgeschlossen. Mit einer Übertrittsquote von 61,5 Prozent ist der Landkreis München damit Spitzenreiter in der Region. Die Zahl der Neuanmeldungen an den Gymnasien für das Schuljahr 2015/16 hält sich ebenfalls auf hohem Niveau. Doch die Schullandschaft ist in Bewegung - vor allem die neu eröffneten Gymnasien im Landkreis führen bei allen Schulen zu Entlastungen und Normalisierungen in den Schülerzahlen.

In Unterschleißheim werden im September sieben Eingangsklassen am Carl-Orff-Gymnasium mit dem Lernen anfangen. 195 angehende Gymnasiasten wurden am Einschreibetag angemeldet. Das sind mehr als in den vergangenen Jahren, in denen sechs fünfte Klassen gebildet wurden. Ein ähnliches Bild auch in Kirchheim: 200 Fünftklässler kommen neu an die Schule. "Daraus werden wir sieben Klassen bilden", sagt Matthias Wermuth. Im Vorjahr gab es sechs Klassen und 180 Neuanmeldungen. "Das hat sicherlich mit der wachsenden Bevölkerung im Landkreis zu tun", mutmaßt Wermuth, der zur Zeit eine Debatte darüber zu führen hat, ob seine Schule nicht langsam zu groß wird.

66 Kinder haben sich für die Vorläuferklassen in Ismaning eingeschrieben, wo derzeit ein neues Gymnasium entsteht. "Mit dieser Zahl haben wir gerechnet", sagt Ingrid Bretz, Leiterin der Abteilung Bildung und Soziales im Rathaus. Zuständig für den Schulbetrieb ist das Werner-Heisenberg-Gymnasium Garching. Die Ismaninger Schüler werden in Containern in der Nähe des Hallenbads untergebracht. Zum Schuljahr 2017/18 soll das Gymnasium dann eigenständig werden. In Garching selbst werden 133 Buben und Mädchen in fünf Eingangsklassen unterrichtet, im laufenden Schuljahr gab es 209 Kinder in sieben Eingangsklassen.

Das Ernst-Mach-Gymnasium in Haar erwartet nach eigenen Angaben 170 bis 175 Fünftklässler zum Schulstart am 15. September. "Die Zahl variiert noch", sagt stellvertretender Schulleiter Leonhard Baur. Grund dafür sind ausstehende Anmeldungen oder Abmeldungen beispielsweise durch Umzüge. Die Zahl der Kinder sei für Haar eine normale Entwicklung, berichtet Baur: "Wir werden sechs Klassen bilden, damit haben wir durch unsere Erfahrungswerte auch gerechnet."

Als Gymnasium im Aufbau zählt die Schule in Höhenkirchen-Siegertsbrunn 140 Anmeldungen. Zum Schuljahr 2013/14 ging das Gymnasium in Betrieb. Mit den wohl fünf Eingangsklassen zeigt sich Schulleiterin Claudia Gantke sehr zufrieden: "Für unseren Standort ist das ideal." Musste das Gymnasium voriges Jahr wegen starker Nachfrage zwei musische Klassen anbieten, wird im kommenden Schuljahr nur eine Klasse für diesen Zweig eingerichtet. In den nächsten Jahren hofft Gantke auf ähnliche Zahlen. "Wir wollen, dass sich die drei Gymnasien im Zweckverband weiterhin etwa gleich groß gestalten." Zum Zweckverband gehören die Oberschulen Ottobrunn, Neubiberg und Höhenkirchen-Siegertsbrunn.

In Ottobrunn sind 155 Kinder für die Jahrgangsstufe fünf eingeschrieben; sie werden in fünf Klassen sitzen. "Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber den beiden Vorjahren mit 129 Schülern sowie 108 Schülern", sagt Schulleiter Achim Lebert. Der Einbruch der Zahlen in den Vorjahren war seinen Worten zufolge ein Ergebnis der Auslagerung nach Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Im Hinblick auf den absehbaren Rückumzug im Februar 2016 "hat sich die Situation bei der Einschreibung für uns wieder normalisiert". In Neubiberg gibt es kommendes Jahr sechs fünfte Klassen mit maximal 30 Schülern, wie Michael Mühlbauer, Mitarbeiter der Schulleitung, sagt. Die Zahl der Schüler sei im Vergleich zu den Vorjahren etwa konstant geblieben.

In Oberhaching sind 119 Anmeldungen eingegangen. Hatte das Gymnasium die Vorläuferklassen für das 2014/15 eröffnete Grünwalder Gymnasium übernommen, konnte sich die Anmeldezahl bereits im Vorjahr auf 117 normalisieren. Schulleiter Mathias Müller ist zufrieden mit der geplanten Vierzügigkeit. Für vier Klassen sei die Schule letztendlich ausgerichtet. "Mit den Vorläuferklassen hatten wir fünf bis sechs Klassen. Die Eröffnung in Grünwald hat wieder zu einer Entlastung geführt." In Grünwald werden zum zweiten Mal Schüler in den Eingangsklassen aufgenommen, insgesamt sind es 140 Buben und Mädchen. Im Vergleich zum Vorjahr wird aufgrund eines starken Jahrgangs, der sich bereits in der Grundschule abgezeichnet hatte, eine Klasse mehr eingerichtet.

Am Lise-Meitner Gymnasium in Unterhaching starten im September fünf Eingangsklassen. Damit ist das Gymnasium in allen Jahrgangsstufen fünfzügig. "Das ist erwartungsgemäß", sagt Michaela Trinder, stellvertretende Schulleiterin. Und in Pullach zählt man am Pater-Rupert-Mayer-Gymnasium 73 neue Kinder in den künftigen drei Eingangsklassen. Am Otfried-Preußler-Gymnasium sind 130 Schüler angemeldet worden. "Eine normale Zahl für uns", sagt Ute Wolff aus der Schulverwaltung.

© SZ vom 22.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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