Debatte:Hochbrück erstickt im Verkehr

Debatte: Hochbrück plagen Staus auf der B 471. Eine zweite Verbindung zur Ingolstädter Landstraße könnte helfen, meinen die Bürger. Der Stadtrat soll eine Parallele zur Schleißheimer Straße nördlich des Gewerbegebiets prüfen.

Hochbrück plagen Staus auf der B 471. Eine zweite Verbindung zur Ingolstädter Landstraße könnte helfen, meinen die Bürger. Der Stadtrat soll eine Parallele zur Schleißheimer Straße nördlich des Gewerbegebiets prüfen.

(Foto: Google Earth)

Bei der Bürgerversammlung fordern die Bewohner des Garchinger Ortsteils eine zweite Straße in Richtung B 13. Weitere Themen sind ein Feststadel und mehr Sicherheit für Schulkinder

Von Gudrun Passarge, Garching

Garching boomt. Mehr Einwohner, inzwischen sind es 18 400, mehr Arbeitsplätze, allein am Business Campus gibt es mittlerweile 6000 Beschäftigte und dadurch bedingt natürlich auch mehr Verkehr. Oft staut er sich morgens und abends auf der B 471 bis hinter zur Ingolstädter Landstraße. Die Bewohner von Hochbrück fordern deswegen eine zweite Straße in Richtung B 13. Bei der Bürgerversammlung in dem Ortsteil stimmten alle der etwa 100 Besucher dafür. Themen waren außerdem die Verkehrssituation rund um die Schule und die Forderung, für junge Leute einen Feststadel aufzustellen, was ebenfalls einstimmig befürwortet wurde.

Was Hochbrück mit seinen 2418 Einwohnern betrifft, hatte Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) einige Neuigkeiten im Gepäck. So verkündete er beispielsweise, dass die Kegelbahn im Ortsteilzentrum heuer noch saniert werden soll. Jahrelang litt die Bahn unter Wassereinbrüchen, ohne dass die Ursache gefunden wurde, "echt peinlich", resümierte der Bürgermeister. Aber es sei wirklich unglücklich gelaufen. Seit Herbst nun sei die Wand dicht und der Stadtrat habe beschlossen, 100 000 Euro für die Sanierung bereitzustellen. Sobald der Haushalt vom Landkreis genehmigt sei, könne man loslegen, "es sei denn, wir finden keinen, der sie einbaut", sagte Gruchmann. Der Bürgermeister ging auch auf das geplante Baugebiet am Schleißheimer Kanal ein, in dem einmal 700 bis 1000 Menschen wohnen sollen. Dort habe man sehr lange wegen einer Parallelverbindung zur Schleißheimer Straße in Richtung U-Bahn mit einem Grundeigentümer verhandelt, doch jetzt zeichne sich eine Lösung ohne diesen Eigentümer ab, sagte er. Auf die Frage einer Bürgerin nach dem Einheimischenmodell antwortete Gruchmann, es werde wohl wie in der Kommunikationszone ausfallen. Dort sind von der 25-prozentigen Quote, was die Sozialgerechte Bodennutzung (Sobon) angeht, 12,5 Prozent für ein Einheimischenmodell vorgesehen. Gruchmann konnte auch eine Hochbrückerin beruhigen, dass der Geldautomat im früheren Haus der Kreissparkasse erhalten bleibt. Das sei Teil des Kaufvertrags gewesen. Die Stadt hat das Haus erstanden, um dort ein Ganztagsangebot für die Grundschule einzurichten.

Die Verkehrsproblematik sprach Klaus Grosch an. Er forderte "eine zweite Ausfahrt zur B 13", weil man während der Stauzeiten nicht aus Hochbrück rauskomme. Er machte den Vorschlag, auch die Strecke vorbei an BMW und am Gelände der Umweltmeister eine Strecke zu untersuchen oder wie schon beim Stadtentwicklungsprozess die Verlängerungen der Dieselstraße oder der Zeppelinstraße in Richtung B 13 zu prüfen. Im Antrag, den der Stadtrat prüfen muss, ist von einer Parallelstraße nördlich des Gewerbegebiets die Rede. Im neuen Flächennutzungsplan sind die Trassen als Option eingezeichnet. Die Machbarkeit wurde bislang nicht geprüft. Die Trasse kreuze ein Landschaftsschutzgebiet und es müsste noch mit einigen Grundeigentümern verhandelt werden, sagt Klaus Zettl, Bauamtsleiter in Garching.

Unabhängig vom Verkehr ging es noch um die Räumung der Nebenstraßen, die Grosch vermisste. Vom Gesetzgeber her sei die Stadt überhaupt nicht verpflichtet, diese Straßen vom Schnee zu befreien, es würde aber so gut es gehe miterledigt, sagte Zettl. In Garching gibt es drei Kategorien, wobei eins und zwei Priorität hätten, Nebenstraße haben drei. Der Bürgermeister riet, in konkreten Fällen bei der Bauabteilung oder im Bauhof anzurufen.

Um die Sicherheit der Kinder ging es Sabrina Furchtsam. Sie forderte ein Parkverbot an der Kirchstraße vor der Kirche. Dort parkten Busse und Lkw. "Die Autofahrer haben kaum eine Chance, die Kinder zu sehen." Auch einen Zebrastreifen brachte sie ins Spiel. Außerdem forderte sie einen Zaun mit Tür vor der Schule, damit die Kinder nicht ungebremst rausrennen können.

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