Chorleiter:"Es kann jeder kommen"

Werner Theisen, Komponist und bald Chorleiter  eines Chors 50 Plus, organisiert vom Seniorenzentrum Neubiberg und vom Haus der Senioren in Ottobrunn

Werner Theisen aus Neubiberg hat sich als Komponist und Arrangeur einen Namen gemacht. Neben dem neuen Chor leitet er bereits zwei Chöre in München.

(Foto: Claus Schunk)

Der Musiker Werner Theisen leitet einen neuen Chor für Senioren

Interview von Daniela Bode, Neubiberg

Die Suche hat ein Ende: Das Seniorenzentrum Neubiberg wollte mit dem Haus der Senioren in Ottobrunn schon lange einen Chorleiter für Neubiberger und Ottobrunner Senioren engagieren. Konkret für ein Chorprojekt für die Generation 50 Plus, bei dem die Teilnehmer Rock- und Pop-Songs und Lieder aus aller Welt singen. In dem Musiker Werner Theisen haben sie nun einen erfahrenen Chorleiter gefunden. Die erste Chorprobe findet am Donnerstag, 2. Februar, von 16 bis 17.30 Uhr im Kleinen Saal des Hauses für Weiterbildung am Rathausplatz in Neubiberg statt.

SZ: Man sagt, Sie seien Musiker mit Leib und Seele. Was gibt Ihnen die Musik?

Werner Theisen: Eigentlich alles. Seit meinem sechsten Lebensjahr wusste ich, dass ich Musiker werden will. Ich habe das auch gegen den Willen meiner Eltern durchgesetzt. Ich kann mir nichts anderes vorstellen.

Sie sind Komponist und Arrangeur und haben Lieder für bekannte Künstler wie Heino und Fernsehserien wie "Derrick" und "Der Alte" geschrieben. Was reizt Sie an diesem neuen Projekt?

Mich reizt in erster Linie der soziale Aspekt, ältere Menschen zur Musik zu führen. Singen ist ja nachgewiesenermaßen sehr gesund. Man muss den Leuten nur eine Anleitung geben, sonst klappt das mit dem Singen nicht. Herr Ascherl (Mitarbeiter des Neubiberger Kulturamts, Anm. d. Red.) ist mein Nachbar und meinte, ich sei eigentlich der richtige Mann. Ich leite noch zwei andere Chöre und habe nie mehr als zwei geleitet. Aber es fand sich keiner für das Projekt. Also sagte ich, ich fange mal an und wir sehen, was daraus wird.

Seit 1968 leiten Sie den Volkschor München-Neuhausen, der sich unter anderem auf alte Schlager spezialisiert hat. 1982 übernahmen Sie auch die Leitung des Männerchores Milbertshofen Riesenfeld. Welche Erfahrungen wollen Sie bei dem neuen Chor einbringen?

Alles, was ich bei den anderen Chören auch mache. Die Teilnehmer sind ja auch keine zwanzig mehr, das Durchschnittsalter liegt bei 68 bis 70. Ich habe schon Erfahrung, wie man sie nehmen muss, dass ihnen das Singen Spaß macht. Es geht nicht darum, Motetten zu singen, sondern eher Lieder aus ihrer Jugend.

Es sollen ja vor allem Rock- und Pop-Songs und Lieder aus aller Welt gesungen werden. Haben Sie schon ein Programm für die erste Chorprobe?

Ich muss erst einmal sehen, was da ist. Ob die Herrschaften schon einmal Noten gesehen haben, ob sie Rhythmusgefühl haben. Das wird vier Wochen dauern, bis ich einen Überblick habe. Ich fange mit zwei einfachen Stücken an. "Yesterday" von den Beatles und der deutschen Version von "My way".

Braucht man musikalische Erfahrung oder können auch Anfänger mitmachen?

Es kann jeder kommen. Es soll eine Anlaufstelle sein, wo man singen und einen schönen Nachmittag verbringen kann.

Haben Sie ein besonderes Ziel, etwa ein Konzert? Oder soll es vor allem um Spaß gehen?

Es geht nicht darum, einen Konzertchor aufzubauen. Es geht in erster Linie darum, dass die Leute Spaß haben, eine Aufgabe haben und vielleicht auch ein schönes Hörerlebnis.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: