Sportplatz:Im Anrollen

Inlinehockey Inline Hockey

Erding ist eine Mekka des Rollhockeysports im Freistaat. Dementsprechend gibt es dort kaum mehr freie Trainingszeiten.

(Foto: Renate Schmidt)

Der Jugendsportplatz in Brunnthal weckt Begehrlichkeiten bei Inlinern und Skatern - vor allem aus Ottobrunn. Der Gemeinderat signalisiert grundsätzliche Zustimmung, will aber einen Verein mit ins Boot holen

Von Bernhard Lohr, Brunnthal/Ottobrunn

Noch führt er ein Schattendasein. Doch die Anhänger des Rollsports glauben ganz fest an eine große Zukunft. Schließlich sind die Winter in hiesigen Breiten unbeständig. Eisflächen sind kostspielig im Unterhalt und knapp bemessen. Und mit Inline-Skates oder Rollschuhen an den Füßen lässt es sich wahlweise auch gut einem Puck oder einem kleinen Ball hinterherjagen. Anhänger des Rollhockey, des Inline-Skaterhockey und des Inlinehockey haben nun in Brunnthal eine Sportfläche ausgemacht, die ihnen gerade zupass kommen würde. Der asphaltierte Jugendsportplatz, den Jugendliche bisher eher als Treff denn als Sportplatz nutzen, könnte ihrer Meinung nach einen wunderbares Skateplatz abgeben - ein paar Umbauten natürlich vorausgesetzt.

Eine Hochburg des Inline-Skatens ist im Landkreis Ottobrunn, wo die Rollsportler im Sommer das Eisstadion auch mitnutzen. Bisher war das jedenfalls so. Doch Frank Kastner, ein Ottobrunner Rollsportanhänger, begründete kürzlich im Kulturausschuss des Brunnthaler Gemeinderats, warum er gerne mit einer ganzen Reihe von Gleichgesinnten dauerhaft in Brunnthal dem Sport nachkommen würde. Er sagte, im Ottobrunner Stadion seien Kunststoffplatten ausgelegt, um Kunsteis machen zu können. Für den Rollsport eigne sich die Fläche dort nicht mehr. Auf der Suche nach einem alternativen Sportplatz hat Kastner die gesamte Region abgescannt und ist in Brunnthal fündig geworden. Der Asphalt des Jugendsportplatzes sei ideal, sagte er. Der Platz müsste nur etwas vergrößert werden. Mit einigen, kleineren Umbauten würde er nutzbar gemacht.

Die Rollsportler trainieren offenbar schon sporadisch seit einiger Zeit in Brunnthal. Alternativen haben sie angeblich nicht. Laut Kastner existierten beste Bedingungen in Germering und in Erding, wo dem Rollsport professionell nachgegangen werde. In Erding gebe es Bundesliga-Mannschaften. Aber die Spielflächen seien dort, wie in einer in Frage kommende Halle in Aschheim, vollkommen ausgebucht, sagte Kastner. Die Ottobrunner haben Kontakt zum TSV Brunnthal aufgenommen und in Aussicht gestellt, dort eine Rollsportabteilung zu gründen, sollten sie die Asphaltbahn im Ort nutzen können. Die Gemeinderäte signalisierten trotz einiger kritischer Nachfragen und Bedingungen, die gleich stellten, grundsätzliche Bereitschaft zu diesem Vorgehen. Nur eins darf nicht passieren, das betonten mit Bürgermeister Stefan Kern (CSU) mehrere: Die Jugendlichen, die bisher auf dem Platz sind, dort Basketball spielen oder mit Bikes und Skateboards ihre Bahnen ziehen, dürfen nicht vertrieben werden. "Es ist der einzige Platz, wo sich Jugendliche treffen können", sagte Herbert Katzdobler (CSU). Und Kastner sagte: "Ich möchte auf keinen Fall den Jugendlichen und Kids etwas wegnehmen. Wir möchten mehr bieten."

Doch noch sind viele Fragen offen. Wie etwa die, wie massiv umgebaut werden müsste. Kastner sagte, es wäre mit einem Ballnetz und einer aus Spanplatten gebauten Bande schon viel erreicht. Aber er ließ auch durchblicken, dass er sich auch mehr vorstellen könnte. Ein Basketballkorb müsste jedenfalls verlegt werden. Ulla Gocke (CSU) riet dazu, den Aufwand auszuloten. Und Kern pochte darauf, dass das Ganze über einen der örtlichen Sportvereine läuft. Der TSV Brunnthal oder der TSV Hofolding müsste Ansprechpartner der Gemeinde sein und einen Antrag stellen. Wie sich in der Diskussion zeigte, wäre es vielleicht sogar günstiger, die Rollsportler würden einen in Hofolding existierenden Platz nutzen. Die Socca-Five-Arena ist dort in die Jahre gekommen, und darunter ist eine Asphaltfläche. Sollte ein passender Platz in der Gemeinde gefunden werden, würde, ist sich Kastner sicher, ein Ansturm auf Brunnthal folgen. Der Sport sei attraktiv. Es gebe viel Interessenten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: