Brunnthal:Zuschüsse durch die Hintertür

Brunnthal, Sportverein, die beiden Sportvereinsvorsitzenden von Brunnthal und Hofolding

Die Vereinsvorsitzenden Matthias Amtmann (TSV Brunnthal, links) und Marcel Hertl (TSV Hofolding) können sich über Zuschüsse freuen.

(Foto: Angelika Bardehle)

Die Kommune lehnt Anträge der Sportvereine ab, gibt ihnen aber für andere Zwecke Geld

Von Bernhard Lohr, Brunnthal

Eine Extrawurst soll es nicht geben. Nach dieser Devise hat der Kulturausschuss des Brunnthaler Gemeinderats letztens Zuschussanträge der großen Sportvereine in der Gemeinde behandelt und eine salomonische Lösung gefunden. So wurden die einzelnen Anträge für Mini- und Kleinfeldtore in Hofolding und für die Anmietung von Trainingszeiten auf dem Rasensportplatz in Oberhaching für die Brunnthaler Fußballer zwar abgelehnt. Dafür wurde der Zuschuss zu den 70-Jahrfeiern beider Vereine erhöht. Und es gab einen Zuschlag, von dem fast alle Vereine am Ort profitieren.

In der Vergangenheit gab es immer wieder Anträge der Vereine. Mal ging es um einen Traktor fürs Rasenmähen, mal um Hilfe bei der Instandhaltung der Sportanlagen. Und stets nahm Bürgermeister Stefan Kern (CSU) die Ansinnen der Vereine mit großer Zurückhaltung und einer Klarstellung auf, dass die Vereine von der Gemeinde auch so schon stark finanziell unterstützt würden. Die Rechtsaufsicht im Landratsamt bat kürzlich sogar, angesichts eines aufgrund des Ortsmitte-Projekts angespannten Gemeindebudgets bei den Ausgaben auf die Bremse zu drücken. Ausdrücklich war auch von den Sporteinrichtungen die Rede. Andererseits hatten Bürgermeister Kern und die Mehrheit des Gemeinderats auch bei der Schließung des Jugendtreffs am Ort eine Zusage gemacht, die sie jetzt einholte. Damals bekundeten sie, man werde lieber lokale Vereine bei ihrer Jugendarbeit unterstützen als die freie Jugendarbeit durch den Kreisjugendring im Jugendtreff weiter zu sponsern.

Darauf berief sich nun der TSV Brunnthal in seinem Antrag, für alle Vereine die Pauschale je Kind und Jugendlichen im Verein von 35 auf 40 Euro im Jahr anzuheben. Man einigte sich dann im Ausschuss auch schnell. Zudem willigten alle ein, dem TSV Hofolding zusätzlich dadurch zu helfen, dass man ein Auge zudrücke. Der Verein hatte offenbar wegen eines EDV-Fehlers zu wenige Jugendliche zur Förderung angemeldet und sich so 2017 selbst um Zuschüsse in vierstelliger Höhe gebracht. Das Geld soll dem Verein jetzt nachträglich bewilligt werden.

Matthias Amtmann, UBW-Gemeinderat und Vorsitzender des TSV Brunnthal, bezeichnete das nur als recht und billig. Und er warb auch dafür, den bei den Vereinen tätigen ehrenamtlichen Betreuern und Trainern durch finanzielle Hilfe zu zeigen, dass man sie mit ihrer "Monsterarbeit", die sie leisteten nicht alleine lasse.

Weil die Fußballer mangels Halle im Winter auf einem Kunstrasenplatz in Oberhaching trainieren mussten, fielen 2340 Euro an Sportplatzmiete an. Die hätte man gerne von der Gemeinde erstattet gehabt. Der TSV Hofolding hoffte seinerseits auf 3150 Euro für Tore, die für Jugendmannschaften und ein Gauditurnier anlässlich der 70-Jahrfeier gebraucht werden. Um keine Präzedenzfälle zu schaffen, auf die sich andere Vereine berufen könnten, hob der Ausschuss den Zuschuss an die Vereine für ihre Jubiläumsfeste von geplanten 600 Euro auf 1500 Euro an.

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