Brunnthal:Pumpen und andere Stromfresser

Die Gemeinde will den Energieverbrauch in ihren Einrichtungen reduzieren

Die Gemeinde Brunnthal lässt ihre kommunalen Einrichtungen auf energetische Einsparmöglichkeiten untersuchen. Dazu hat man sich mit dem Institut für Energietechnik an der Technischen Hochschule Amberg-Weiden (TH) den nötigen Sachverstand ins Haus geholt. Christoph Vögerl von der TH stellte kürzlich im Gemeinderat vor, wo er nach einer ersten Analyse von Daten Potenzial sieht. So hat er das Wasserwerk in Faistenhaar als größten Stromverbraucher ausgemacht. 150 000 Kilowattstunden fielen dort durch Pumpanlagen an, sagte er. Die Stromrechnung belaufe sich auf 28 000 Euro im Jahr. Um die Rechnung um zehn Prozent zu senken, sollte Vögerl zufolge eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach installiert werden. Solarzellen rechneten sich vor allem dann, wenn Strom selbst verbraucht werde.

Eine klimafreundliche Form der Energiegewinnung könnte in Brunnthal noch eine größere Rolle spielen. Schließlich betreiben die Stadtwerke München im Ortsteil Kirchstockach eine Geothermie-Anlage. Christoph Vögerl bot deshalb an, über eine Befragung bei Anliegern zu ermitteln, wer für einen Umstieg auf Fernwärme zu haben wäre. Beim Blick auf die Gebäude in Brunnthal ist Vögerl vor allem auch das Vereinsheim des TSV Brunnthal aufgefallen, in dem ein alter Ölkessel im Jahr 18 700 Liter Heizöl verbraucht, was einem CO₂-Ausstoß von 60 Tonnen entspricht.

Vögerl schlug vor, das Vereinsheim an die Hackschnitzel-Heizanlage der benachbarten Schule und des Gemeindehauses dranzuhängen. Auf dem Schuldach kann sich der Energie-Manager noch eine Fotovoltaikanlage vorstellen. Den Ausbau des Feuerwehrhauses Brunnthal möchte Vögerl begleiten und Ideen für eine Notstromversorgung entwickeln. Mit Hilfe moderner Leuchtmittel wie LED soll die Straßenbeleuchtung effizienter werden. Auch die Flutlichtanlagen an den Sportplätzen will man inspizieren. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, ein Konzept für das weitere Vorgehen erarbeiten zu lassen. Die FH Amberg-Weiden soll das Projekt bis hin zur Umsetzung begleiten.

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