Brunnthal:Hängepartie in Brunnthal

Planung für Flüchtlingsunterkünfte liegt auf Eis

Aus der Flüchtlingsunterkunft hinter dem Pfarrheim in Brunnthal wird erst einmal nichts. Wie Bürgermeister Stefan Kern (CSU) auf Anfrage sagte, kommt das relativ weit gediehene Projekt wegen der zögerlichen Haltung des Freistaats nicht voran. Das Landratsamt wäre eigentlich willens, den Weg für den Bau der dort vorgesehenen Holzhäuser freizumachen. Doch es fehle von Seite des Freistaats die Zusage, dass die Gebäude auch angemietet werden sollten. Diese sollten auf dem in Brunnthal-Ort zentral gelegenen kirchlichen Grundstück entstehen, um Platz für 50 Flüchtlinge zu bieten. Derzeit sind in Brunnthal Flüchtlinge im benachbarten Pfarrhaus untergebracht.

Über die Hängepartie bei der Flüchtlingsunterbringung ist Bürgermeister Kern nicht unbedingt glücklich. Denn er traut dem Frieden nicht so recht. Schließlich leben nach wie vor etwa 3000 Flüchtlinge in Traglufthallen, für die nach und nach die zeitlich befristeten Genehmigungen für die Unterbringung von Flüchtlingen auslaufen. Landrat Christoph Göbel (CSU) warnte deshalb in den vergangenen Wochen immer wieder davor, die Situation falsch einzuschätzen. Auch wenn jetzt weniger Flüchtlinge neu ankämen im Landkreis, müssten mittelfristige Unterbringungsmöglichkeiten für die bereits hier befindlichen Menschen geschaffen werden.

Bürgermeister Kern sieht das ähnlich und warnt davor, dass die Kommunen irgendwann von heute auf morgen vor der Aufgabe stehen könnten, die Menschen unterzubringen. "Wir sind tief verunsichert", sagt er deshalb zur staatlich verordneten Untätigkeit. Grundsätzlich sei natürlich die Unterbringung von Flüchtlingen nicht Aufgabe der Kommunen, sagt Kern. Vielleicht hätten Bund und Land auch einen Plan. So könnten zentral die Erstaufnahmeeinrichtungen eine neue Bestimmung finden. Auf keinen Fall dürften die Kommunen am Ende im Regen stehen gelassen werden, fordert der Bürgermeister. In Brunnthal sollten Holzhäuser in neuer Art errichtet werden, etwas kleiner als die bekannten Feel-Home-Gebäude, wie sie etwa schon in Haar, Taufkirchen oder Gräfelfing stehen. Sie bieten in insgesamt vier Einheiten à acht Plätze für 32 Bewohner pro Haus. In Brunnthal sollten sich lediglich sechs Bewohner eine Wohnung in kleineren Häusern teilen.

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