Nach dem Hygiene-Skandal an zwei städtischen Krankenhäusern in München sind auch Sauberkeitsmängel beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK) ans Tageslicht gelangt. Betroffen sei die Wache auf der Theresienwiese, wo während des Oktoberfests zuletzt 8800 Patienten versorgt worden seien, berichtet der Münchner Merkur.
Bei zwei Untersuchungen des Gesundheitsamtes München seien diverse Mängel festgestellt worden, zitiert das Blatt den Münchner Wirtschaftsreferent Dieter Reiter (SPD).
Das Gesundheitsamt habe auch unsachgemäß gepflegte Instrumente, darunter rostige Scheren, entdeckt. Zudem ist von nicht verpackten Mullbinden und angebrochenen Salben, die nicht gekühlt wurden, die Rede.
Das BRK räumte ein, dass bei der Aufbereitung des Sterilgutes Schwachstellen ermittelt worden seien, "die sich auf die räumlichen und organisatorischen Gegebenheiten" zurückführen ließen.
Wirtschaftsreferent Reiter sagte, es werde künftig auf der Wiesn-Wache "nur noch Einwegbesteck" verwendet. "Es gibt keine Gefahren für die Wiesn 2010."
Weil das BRK bereits 2009 wegen einer umstrittenen Blutstudie an Patienten in die Schlagzeilen geraten war, wolle der Reiter den Sanitätsdienst auf dem Oktoberfest im Jahr 2011 öffentlich neu ausschreiben. Für 2010 habe das BRK bereits einen Vertrag.