Bildung:Landkreis verhandelt über Ausbau der Berufsschule

Die Ausbildungsstätte für Landwirte in Riem ist zu klein. Auf einem Nachbargrundstück könnte sie erweitert werden

Von Stefan Galler, Landkreis

Der Zuzug in den Landkreis München hält an, dementsprechend steigt nicht nur der Bedarf an Wohnungen, sondern auch die Auslastung der Lehranstalten. Und wenn sich dann noch die Ausbildungssituation verändert, etwa durch eine Sonderstellung, die bestimmte Schulen einnehmen, werden bisweilen die Kapazitätsgrenzen gesprengt. Jüngstes Beispiel ist die Staatliche Berufsschule München-Land, die auf Stadtgebiet liegt, genauer gesagt im Stadtteil Riem. Diese Schule hat schon deshalb ein Alleinstellungsmerkmal, weil sie die Sparten Pferdewirtschaft, Landwirtschaft und Hauswirtschaft anbietet. "Wir sind in diesem Bereich mittlerweile der Versorger für den größtmöglichen Einzugsbereich", sagte Landrat Christoph Göbel (CSU) in der gemeinsamen Sitzung des Kreisausschusses und des Ausschusses für Bauen und Schulen am Montagnachmittag.

Weil die Berufsschule zudem über keine Sporthalle verfügt - bislang finden die Sportstunden in der Steiner-Waldorfschule in Johanneskirchen und in der neuen Riemer Grundschule statt - und man zudem das vom Kultusministerium verfügte Programm der Berufsintegrationsklassen für Asylsuchende einrichten wird, ist der Erweiterungsbedarf stattlich: Allein 2216 Quadratmeter wären notwendig, um ausreichend zusätzliche Klassenzimmer, eine größere Aula, weitere Räume für die Verwaltung und die Errichtung einer Maschinen- und Lagerhalle zu ermöglichen. Dazu kämen für eine Mehrfachturnhalle 1175 Quadratmeter und für ein Schülerheim, in dem 40 Personen untergebracht werden könnten, noch einmal 775 Quadratmeter. "Das Problem ist: Auf dem Grundstück ist kein Platz mehr", sagte der Landrat.

Eine Absage gab es bereits vom Münchner Rennverein, der die Galopprennbahn Riem betreibt. Kreisbaumeister Christian Dauer hatte angefragt, ob dem Landkreis Flächen des Geländes, welches ans Areal der Berufsschule angrenzt, zur Erweiterung der Schule überlassen werden könnten. Man befinde sich in "Gesprächen mit Vertretern der Stadt München bezüglich einer möglichen Bebauung des Trainingsgeländes", heißt es in dem Schreiben des Vereins an das Landratsamt.

Parallel dazu hat der Landkreis Kontakt mit der Bayerischen Hausbau (BHB) aufgenommen, die das Grundstück östlich der Berufsschule erworben hat, um dort unter anderem eine Asylbewerberunterkunft der Landeshauptstadt zu ermöglichen. Die BHB wiederum steht dem Ansinnen des Landkreises offenbar aufgeschlossen gegenüber und will sich nun mit dem Planungsreferat der Stadt München abstimmen. Ein Entwurf für das Planungskonzept des Grundstücks könne bis etwa Mitte April vorgelegt werden, heißt es von Seiten der BHB. "Das ist eine Gelegenheit, die wir vertieft untersuchen sollten", sagte Landrat Göbel.

Dem stimmten Vertreter aller Kreistagsfraktionen zu, Göbel und die Landkreisverwaltung erhielten einstimmig das Mandat, "Abstimmung und Planungsüberlegungen" zur Erweiterung der Berufsschule voranzutreiben. Sehr zur Freude von Schulleiter Peter Dahmer und dessen Stellvertreter Oskar Paulicks, die der Ausschusssitzung beiwohnten.

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