Bereits vermietet:Kein Puerto auf der Praterinsel

Die Augsburger Immobiliengesellschaft Patrizia erteilte der Puerto-Organisatorin Zehra Spindler eine Absage. Die historischen Gebäude auf der Praterinsel werden das Kulturprojekt "Puerto Giesing" nun doch nicht beherbergen können.

Franz Kotteder

Aus der Traum: "Puerto Giesing" wird nun doch nicht auf der Praterinsel neu aufleben. Wie die Puerto-Organisatorin Zehra Spindler am Mittwoch mitteilte, hat sie von der Besitzerin der historischen Gebäude, der Augsburger Immobiliengesellschaft Patrizia, eine Absage erhalten.

Zehra Spindler, 2010

Puerto-Organisatorin Zehra Spindler hat von der Besitzerin der historischen Gebäude, der Augsburger Immobiliengesellschaft Patrizia, eine Absage erhalten.

(Foto: lok)

Spindler und ihr Team hatten geplant, das derzeit noch leerstehende Atelierhaus im Ostteil des Geländes für Werkstätten und Künstlerarbeitsräume sowie für Ausstellungen zu nutzen, bis in dem Gebäude die Sanierungsarbeiten beginnen.

Aus dem Freigelände südlich des Gebäudes wäre nach Puerto-Plänen ein Biergarten geworden, in dem auch Veranstaltungen hätten stattfinden können. Genau das ist letztlich der Grund, warum es nun doch nicht zum "Puerto Praterinsel" kommt.

Nach wochenlangen Prüfungen und Vorgesprächen stellte die Patrizia nun überraschend fest, dass die Außenflächen, ohne die sich das Puerto-Projekt nicht rechnen kann, gar nicht zur Verfügung stehen. Die seien laut Patrizia-Sprecher Andreas Menke "seit Anfang letzten Jahres langfristig als Eventflächen an die auf der Insel ansässige Agentur Planworx vermietet". Deshalb sei "eine Zwischennutzung durch Puerto Giesing derzeit nicht realisierbar".

Tatsächlich hat Planworx seit Februar 2010 auf der Praterinsel Flächen und Räume angemietet. Die Werbe- und Eventagentur veranstaltet dort vor allem Präsentationen, Partys und Firmen-Events. Auch zu einer Kunstausstellung, kuratiert vom letzten verbliebenen Praterinsel-Künstler Wolfgang Flatz, ist es im September schon gekommen.

Ansonsten sieht die Kulturbilanz dürftig aus, und auch für heuer weist die Homepage noch nichts Entsprechendes auf. Deshalb war die Patrizia wohl bemüht, auf der Insel wieder Ateliers unterzubringen, um so der städtischen Forderung nach überwiegend kultureller Nutzung ansatzweise nachzukommen.

Daraus wird jetzt wohl doch nichts, weil für die wesentlichen Teile der Insel Planworx das Sagen hat. "Die Puerto-Leute konnten uns nicht schlüssig erklären, wie sie das finanzieren wollen", sagt Planworx-Chef Christian Boehm-Tettelbach, "und wenn das Atelierhaus mit vertretbarem Aufwand zu nutzen wäre, hätten wir es längst selbst gemietet."

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