Beratung mit Geldgeber:Neuer Hauptsponsor in Sicht

Fahnernschwenker mit der Fahne der SpVgg Unterhaching Fans Publikum Zuschauer Stimmung Atmosphä

Das Stadion der Spielvereinigung Unterhaching soll mal wieder einen neuen Namen bekommen.

(Foto: Sven Leifer/Imago)

Fußball-Drittligist Spielvereinigung Unterhaching verhandelt mit dem schweizerischen Cashback-Unternehmen Weeconomy über einen Einstieg. Der Gemeinderat billigte schon einmal die mögliche Umbenennung des Stadions

Von Stefan Galler und Iris Hilberth, Unterhaching

Noch ist die Brust der Fußballer blank, doch womöglich ändert sich das schon bald: Drittliga-Aufsteiger Spielvereinigung Unterhaching ist auf seiner Suche nach einem neuen Hauptsponsor offenbar nahe dran an einem Abschluss. Zumindest sind die Gespräche des Fußballvereins mit dem schweizerischen Cashback- und E-Commerce-Unternehmen Weeconomy AG schon so weit fortgeschritten, dass sich der Verein vom Gemeinderat das Okay geben ließ, das Stadion entsprechend umbenennen zu dürfen. Hachings Klubpräsident Manfred Schwabl bestätigte am Donnerstag, dass die Verhandlungen mit dem potenziellen Geldgeber bisher erfreulich verlaufen: "Wir führen gute Gespräche mit sympathischen Geschäftsleuten. Die Wellenlänge passt, alles Weitere wird man in den nächsten zwei bis drei Wochen sehen."

Am Mittwochabend hatte sich der Ferienausschuss im Rathaus bei einer Gegenstimme damit einverstanden erklärt, dass die Sportstätte zukünftig als "Wee-Arena am Sportpark" bezeichnet werden dürfe. Vorausgesetzt natürlich, der Verein wird sich mit dem Unternehmen einig. "Die Firma legt großen Wert darauf, dass sie im Falle einer Einigung die Namensrechte am Stadion übernimmt", sagt Schwabl. Deshalb wollte er die Voraussetzungen schaffen, dass die Verhandlungen in die nächste Runde gehen könnten - wozu der Beschluss des Gemeinderates eben nötig sei.

Die Tölzer Löwen spielen bald in ihrer Wee-Arena

Denn die Spielvereinigung kann nicht einfach einen neuen Namen an den Eingang schrauben, sondern muss sich die Genehmigung einholen. So steht es im Pachtvertrag zwischen Gemeinde und Verein. Das Unterhachinger Stadion wäre dann nicht die erste Sportstätte, die nach dem Cashback-Unternehmen benannt ist. Die Tölzer Löwen laufen in der kommenden Eishockey-Saison in der Zweiten Liga in der Wee-Arena Bad Tölz auf.

Lange hat die Spielvereinigung Unterhaching nach einem Geldgeber Ausschau gehalten. In der Regionalliga hatte zuletzt die Bonbon-Firma Alpenbauer ihr Logo auf die Trikots gedruckt. Doch in den ersten Partien der neuen Saison in der nächsthöheren Klasse liefen die Unterhachinger Spieler erst einmal mit werbefreien Textilien auf. "Ich habe immer gesagt, dass es Geduld braucht, bis der richtige Partner kommt", sagt Manfred Schwabl, der im Herbst 2015 schon einmal nah dran gewesen sein soll, einen dicken Fisch an Land zu ziehen: Damals war die Rede davon, dass ProSiebenSat.1 als Hachinger Geldgeber einsteigen sollte. Gerüchte, die Schwabl niemals dementiert hat. Diesmal ist man offenbar schon deutlich weiter mit den Verhandlungen, das lässt der Präsident durchblicken: "Die grundlegenden Dinge haben wir geklärt, um weitere Gespräche zu ermöglichen."

Im Rathaus begrüßt man diese positiven Signale. Und so will man frühzeitig signalisieren, dass etwa die Namensänderung des Stadions kein Problem darstellt. "Wir wollen dem Verein die nötige Sicherheit geben", warb Rathaussprecher und Wirtschaftsförderer Simon Hötzl in der Sitzung um Zustimmung. "Wir sind froh, wenn der Verein wieder einen Hauptsponsor bekommt", sagte SPD-Gemeinderat Peter Wöstenbrink. Florian Riegel, parteifreies Mitglied der CSU-Fraktion, meinte: "Im Sport ist das mittlerweile etwas Alltägliches." Große Sponsoren wollten das so, "das muss man nicht werten".

Der Name "Sportpark" soll erhalten bleiben

Die Gemeinde habe damit auch keinen Aufwand, "es kann uns egal sei." Nur der Grünen Christine Helming gefällt die Umbenennung nicht: "Ich finde es gegenüber den Bürgern nicht furchtbar gut, wenn wir ständig unsere Sportstätten umbenennen." Offiziell heißt das Stadion derzeit Alpenbauer-Sportpark, davor war es nach dem Versicherungskonzern Generali benannt. So wurde lange auch die Sportarena am Utzweg bezeichnet, bis der Sponsor der TSV-Volleyballer absprang. Inzwischen prangt das Logo von Bayernwerk an der Halle.

Nun hätte es die Gemeinde am einfachsten gefunden, das Stadion gegebenenfalls schlicht Wee-Sportpark zu nennen. Offenbar müsste es aber schon eine "Arena" sein, in der die Spielvereinigung in der neuen Saison aufläuft. Allerdings war es dem Gemeinderat und der Verwaltung aus ganz praktischen Gründen wichtig, die Bezeichnung "Sportpark" im Namen zu erhalten - schließlich gebe es ja noch die Bayernwerk-Arena am Utzweg, und das könnte zur Verwechslung führen. Auch habe sich der Begriff Sportpark über die Gemeindegrenzen hinaus etabliert, so die Argumentation. Daher schlug die CSU den Namen "Wee-Arena am Sportpark" vor. Das überzeugte auch die SPD: "Das findet jeder, wenn das so auf den Tickets steht", so Wöstenbrink.

Die Genehmigung wird zunächst auf drei Jahre, also bis zum Ende der Saison 2019/20 erteilt. Grund für diese zeitliche Begrenzung sind die Sanierungspläne der Gemeinde. Im Juli hatte der Unterhachinger Gemeinderat eine Prioritätenliste für Bauprojekte beschlossen, auf der auch das teilweise marode Stadion steht. Die Osttribüne der Sportstätte hat Risse und ist derzeit gesperrt.

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