Belastetes Material:Sondermüll auf Tennisplätzen

Garching muss bei Sanierung den Untergrund teuer entsorgen

Die Sanierung der sechs Tennisplätze am See kommt die Stadt Garching teurer als gedacht. Sie muss etwa 88 000 Euro mehr zahlen, als für die 380 000 Euro teure Erneuerung der Plätze eingeplant waren. Schuld ist die Schlacke im Boden, die auf einer Sondermülldeponie entsorgt werden muss. "Der Teufel liegt oft im Detail, in diesem Fall im Untergrund", sagte Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) im Stadtrat.

Die Stadträte zeigten sich sehr erstaunt über das belastete Material. Sachbearbeiter Simon Sturm berichtete davon, die Schlacke sei untersucht worden und sei nach einem neuen, strengeren Gesetz nun in der Deponieklassenordnung 1 eingestuft worden. Damit ist die Entsorgung nur in speziellen Sondermülldeponien in Köln oder in Görlitz möglich. Für die 800 Tonnen würde es dementsprechend 88 000 Euro kosten. Allerdings, so informierte der Bürgermeister in der Sitzung, spare die Stadt an anderer Stelle etwa 48 000 Euro ein. Zweiter Bürgermeister Alfons Kraft (Bürger für Garching) stellte die Frage, warum das bei der ersten Beprobung nicht gleich festgestellt worden war und wer überhaupt dafür verantwortlich gewesen sei, dieses Material zu verwenden. Sturm legte dar, es sei der übliche Bodenuntergrund für Tennisplätze verwendet worden. Heute, bei der Sanierung der Plätze, würde allerdings Lava-Gestein eingesetzt. Einige Stadträte verlangten zudem eine genaue Aufschlüsselung, was genau das Material zu Sondermüll mache. Sturm sagte zu, eine Liste der Stoffe an die Stadträte weiterzugeben. Sie stimmten jedoch einstimmig dafür, das zusätzliche Geld aus dem Haushalt freizugeben.

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