Baierbrunn:Gemeinde will Schule neu bauen

Baierbrunn: Der Gemeinderat in Baierbrunn will nun doch nach einem neuen Standort für die Grundschule suchen.

Der Gemeinderat in Baierbrunn will nun doch nach einem neuen Standort für die Grundschule suchen.

(Foto: Claus Schunk)

Die Initiatoren des Bürgerbegehrens gegen die Erweiterung der Grundschule jubeln.

Von Christina Jackson, Baierbrunn

Die Baierbrunner Grundschule soll nun doch an anderer Stelle neu gebaut werden. Der Gemeinderat verständigte sich darauf, nach einem Standort dafür zu suchen. Damit würde sich auch das Bürgerbegehren erübrigen, mit dem die Initiatoren die Erweiterung der Grundschule am alten Standort verhindern wollen. Die Initiatoren jubeln auf ihrer Internet-Seite jedenfalls bereits "Landschaftsschutzgebiet am Isarhochufer gerettet" und "Bürgerentscheid somit hinfällig".

Die Gemeindeverwaltung hatte Ende 2016 um eine Verlängerung der Frist zur Abhaltung des Bürgerentscheids gebeten, um zuverlässige Zahlen zur Bedarfsplanung vorlegen zu können. Der Hintergrund: Sollten die Ergebnisse der Bedarfsplanung einen starken Anstieg der Schülerzahlen belegen, müsste Baierbrunn mit einer dreizügigen Planung und damit auch einem Neubau rechnen. Noch liegen keine Daten vor.

Doch Bauamtsleiter Andreas Braun hat die Möglichkeiten eines Neubaus bereits durchgespielt. Dafür eignen sich zwei Standorte: Das Areal am Forstenrieder Weg, in unmittelbarer Nähe zur Kirche sowie am Wirthsfeld. Dort sei die Erschließung und der Grundstückserwerb möglich. Kostenpunkt: 13,2 Millionen Euro für den Schulneubau sowie am Standort Forstenrieder Weg drei Millionen Euro für den Flächenankauf. Hinzu kommen außerdem etwa 100 000 Euro jährlich für die laufenden Kosten und am Wirthsfeld Ausgaben für den Transfer der Schüler aus abgelegenen Ortsteilen in Höhe von 100 000 Euro. Die Erweiterungsoptionen am Bestandsgebäude wurden zwar diskutiert, aber schnell verworfen.

Synergie-Effekte durch die Nähe zum Kindergarten

Hans-Peter Hecker (Baierbrunner Interessen Gemeinschaft, BIG) brachte es folgendermaßen auf den Punkt: "Wir sollten am Wirthsfeld so planen, dass wir eine Erweiterung um ein weiteres Stockwerk ermöglichen können. Mit einem modernen Bau und einer umfangreichen Wärmedämmung fahren wir deutlich besser als mit einer Norderweiterung am Bestandsgebäude". Zudem habe die Verwaltung mit dieser Entscheidung das Problem des Bürgerbegehrens gelöst.

Alexander Lechner (SPD) zeigte sich angesichts der vergleichsweise niedrigen Kosten für einen Neubau überrascht. "Acht Millionen Euro für die Erweiterung kommen mir im Vergleich zu den 13,2 Millionen Euro für einen Neubau komisch vor." Geschäftsleiterin Nina Schierlinger erläuterte dazu, dass die acht Millionen Euro die Sanierung des Bestandsgebäudes beinhalten. Wolfgang Jirschik (Überparteiliche Wählergruppe Baierbrunn, ÜWG) sprach sich ebenfalls für den Neubau aus und wies auf die Synergie-Effekte hin, die sich durch die Nähe zum Kindergarten ergeben. "Wir hätten auf diese Weise eine neue Grundschule und gute Argumente für Gewerbetreibende, im Ort zu investieren."

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