Aying:Schranken gehen ins Geld

Aying: Am unbeschrankten Bahnübergang in Peiß kollidierte erst Ende Oktober 2016 ein Auto mit einem Zug. Der Übergang soll nun durch Schranken sicherer werden.

Am unbeschrankten Bahnübergang in Peiß kollidierte erst Ende Oktober 2016 ein Auto mit einem Zug. Der Übergang soll nun durch Schranken sicherer werden.

(Foto: Claus Schunk)

Die Gemeinde bemüht sich um Zuschüsse für Umbau der Bahnübergänge

Von Michael Morosow, Aying

Blinklichter vor Bahnübergängen können bei tief stehender Sonne leicht übersehen werden, Bahnschranken dagegen kaum. Im Gemeindegebiet Aying will die Deutsche Bahn nun vier Bahnübergänge sicherer machen. Das Vorhaben war am Mittwoch alleiniges Thema einer Bürgerversammlung für die Ortsteile Peiß und Göggenhofen, zu der 75 Besucher in den Gasthof "Osteria Italiana Zur Post" kamen, um von Vertretern der Gemeinde und Manfred Rauscher von der DB Netz AG Details zu erfahren. Was sie mit nach Hause nahmen, ist die Erkenntnis, dass die geplanten Umrüstungen mit geschätzten vier Millionen Euro sehr teuer kommen und noch Unwägbarkeiten in der Kostenfrage beseitigt werden müssen.

Der Bahnübergang im Hauptort Aying ist bereits auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Jetzt sollen in Fahrtrichtung Süden vier weitere Querungen folgen, davon zwei im Ortsteil Peiß und eine in Göggenhofen, die bislang nur blinklichtgesichert sind, sowie eine in Großhelfendorf, die dazu noch sogenannte Umlaufsperren aufweist, die inzwischen aber nicht mehr zulässig sind. Nachdem die gesetzliche Vorschrift besteht, dass alte Bahnübergänge nicht mehr umgebaut werden dürfen, sondern erneuert werden müssen, geht die Sache ins Geld, insbesondere durch die notwendige Anbindung ans Straßennetz sowie weitere verpflichtende Maßnahmen wie etwa die Herstellung von Schleppkurven für große landwirtschaftliche Fahrzeuge.

Im Falle des Großhelfendorfer Bahnübergangs ist die Gemeinde allerdings aus dem Schneider, weil es sich um eine Kreisstraße handelt. Blieben noch drei Millionen Euro, die der Bund, die Bahn und die Gemeinde zu gleichen Teilen stemmen müssen. Aber auch die Kostenübernahme von einer Million Euro würde Ayings Kämmerer wohl ins Schwitzen bringen, weshalb man nun auf staatliche Hilfe nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) hofft. 60 Prozent des Gemeindeanteils würde demnach der Bund übernehmen, doch die Förderung läuft 2019 aus. Die Gemeinde Aying würde nur in den Genuss dieser Förderung kommen, wenn sie vor Ablauf der alten Regelung eine Kreuzungsvereinbarung mit der Bahn schließen würde.

Auch eine weitere Einsparmöglichkeit wurde diskutiert, die Auflassung des Übergangs an der Holzkirchner Straße in Peiß. Bei einer Probeabstimmung votierten 13 Bürger dafür, 21 dagegen. Über das weitere Vorgehen wird demnächst der Gemeinderat beraten.

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