Autobahn-Südring:"Eine Leiche wird ausgebuddelt"

Bürgerinitiativen wehren sich gegen neue Südring-Diskussion

Mit massiver Kritik an dem Münchner CSU-Landtagsabgeordneten Otmar Bernhard hat sich die Vereinigte Bürgerinitiative südlicher Erholungsraum München (VBI) in die wieder aufgeflammte Diskussion um einen Autobahn-Südring zu Wort gemeldet. Die Münchner Erholungsgebiete seien kein Tummelplatz für Politikerprofilierung, heißt es in einer Presseerklärung der VBI. Die VBI reagiert damit auf jüngste Aussagen des CSU-Politikers und früheren bayerischen Umweltministers für einen Autobahnbau im Münchner Süden - nach Ansicht der Bürgerinitiativen ein "Wahnsinnsprojekt". "Das Projekt Autobahn-Südring hat schon vier Begräbnisse, davon zwei Staatsbegräbnisse, hinter sich", so VBI-Vorsitzender Karl Hofmann aus Deisenhofen. Doch offenbar schütze dies nicht davor, "dass eine Leiche wieder ausgebuddelt wird, selbst wenn die schon im Zustand der Verwesung ist."

Die VBI, in der 27 Umweltinitiativen zusammengeschlossen sind, verweist darauf, dass der Südring "erfreulicherweise" erst vor kurzem mit Unterstützung von Ministerpräsident Horst Seehofer aus dem Bundesverkehrswegeplan genommen wurde. Dennoch werde man auch künftig "mit allen Mitteln für die Erhaltung des Münchner Erholungsraums kämpfen und gegen jeden Politiker, der sich diesem wichtigen Anliegen der Bürger aus der Stadt und der Region entgegenstellt". Durch Vorstöße wie von Otmar Bernhard fühlt man sich erst recht dazu aufgerufen. Zu den 27 Initiativen, die unter dem Dach der Vereinigten Bürgerinitiative Südlicher Erholungsraum München versammelt sind, gehören der Verein zur Erhaltung und Pflege des Perlacher-/ Grünwalder Forstes, die Schutzgemeinschaft Deisenhofener Forst, die Schutzgemeinschaft Rodungsinsel Straßlach-Dingharting, die Freunde des Forstenrieder Parks, die Freunde des Würmtals, der Schutzverband Kreuzlinger Forst und das Bürgerkomitee Unterpfaffenhofen-Germering.

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