Auszeichnung für Haarer Schüler:Gegen das Vergessen

Spurensuche Haar

Victoria Langer und Neal Coogs nehmen stellvertretend aus den Händen des Münchner Kulturreferenten Hans-Georg Küppers den Preis entgegen.

(Foto: Orla Connolly)

Haarer Schüler erhalten Münchner Bürgerpreis für Demokratie.

Von Bernhard Lohr, Haar

Schüler und Lehrer der Mittelschule sowie des Ernst-Mach-Gymnasiums in Haar sind am Montagabend bei einem Festakt im NS-Dokumentationszentrum in München mit dem "Münchner Bürgerpreis für Demokratie - gegen Vergessen" ausgezeichnet worden.

Die von der Münchner Ehrenbürgerin und FDP-Politikerin Hildegard Hamm-Brücher gegründete Bürgerpreis-Stiftung würdigt insbesondere junge Menschen, die sich beispielhaft für Demokratie einsetzen sowie Zeichen gegen rechtsextremistische Tendenzen und Ausgrenzung setzen und aufklärend im Sinne einer lebendigen Erinnerungskultur wirken. Die 41 Haarer Schüler haben sich mit ihren Lehrern Farina Simbeck und Thomas Ritter in dem Theaterprojekt "Spurensuche" mit den in der NS-Zeit verübten Euthanasie-Verbrechen in Haar und München auseinandergesetzt.

Nach einem Jahr Recherche und Vorbereitung hatte die Performance "Spurensuche - Was für ein Mensch willst du sein" am 26. April 2016 in der Aula des Gymnasiums in Haar Premiere. Es folgten viele Auftritte, unter anderem anlässlich des Tags der Opfer des Nationalsozialismus in Berlin. Bei der Preisverleihung im NS-Dokuzentrum hoben die Laudatoren hervor, dass sich die 13- bis 16-jährigen Schüler "höchst verantwortlich" mit den lokalen Ereignissen auseinandergesetzt und aktuelle Bezüge zum Leitbild Inklusion hergestellt hätten. Entstanden sei eine dokumentarisch-performative Inszenierung, die das Publikum zum Handeln veranlasse. Der partizipative und kreative Ansatz zeichne das Projekt aus.

Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert. Die Bürgerstiftung Haar und die Weiße-Rose-Stiftung München haben das Projekt unterstützt.

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