Bilder der Ausstellungsstücke:Götter und Gamskrickl

Amulette und Statuen aus Ägypten und im Alpenraum: Die Ausstellung im Ägyptischen Museum zeigt, dass sich die Kulturen in Sachen Aberglauben ähneln.

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(Foto: Austellung Isisblut und Steinbockhorn im Ägyptischen Museum in München Foto: oh)

Bei der Ausstellung unter dem Titel "Isisblut und Steinbockhorn"  im Ägyptischen Museum geht es um mehr als um kostbare Funde aus vergangenen Zeiten am Nil. 460 Ausstellungsstücke, größtenteils in Vitrinen durch dickes Glas geschützt, sind in der Sonderausstellung zu sehen. 85 Objekte davon stammen nicht aus dem Alten Ägypten, sondern aus dem Alpenraum, beigesteuert vom Bayerischen Nationalmuseum.  Die kuriosesten Ausstellungsstücke:   Wehenfläschchen Wehenfläschchen aus dem Alpenraum gehören zu den Sakramentalien, die winzige Heiligenreliquien enthalten; sie wurden der Gebärenden in die Hand gelegt. Alpenraum; 19. Jahrhundert

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(Foto: Austellung Isisblut und Steinbockhorn im Ägyptischen Museum in München Foto: oh)

Isisblut (Tjt-Knoten) Dieses Amulett zeigt die Form eines Knotens. Es wurde vom Sonnengott Re geknüpft, um die Göttin Isis vor einer Fehlgeburt zu schptzen. Die Farbe des Materials (Rot) soll die Wirkung der Form verstärken. Glas; Spätzeit, 600-400 v. Chr.

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(Foto: Austellung Isisblut und Steinbockhorn im Ägyptischen Museum in München Foto: oh)

Amulette zur Stärkung der Fruchtbarkeit Die Anhänger aus Horn, Hirschgrandln und Koralle, die zum Teil die Geste der "fica" zeigen (Bildmitte), der Feige als Koitussymbol. Fuß- und schuhförmige Anhänger sollten Übel abwenden. 19. Jahrhundert, Alpenraum

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(Foto: Austellung Isisblut und Steinbockhorn im Ägyptischen Museum in München Foto: oh)

Der Gott Bes Das männliche Pendant zur nilpferdgestaltigen Göttin Thoeris ist der aus dem Inneren Afrikas stammende Gott Bes, dessen Zwergengestalt um einige tierische Attribute erweitert wird, um seine magische Wirksamkeit zu erhöhen. So trägt er häufig eine Krone aus Straußenfedern und hat ein Leopardenfell umgehängt. Sein Gesicht ist gerahmt von einer Löwenmähne, seine Ohren sind Raubtierohren. Wie die Göttin Thoeris ist er zuständig für den Schutz von Zeugung und Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Bes gehört zum Gefolge der Liebesgöttin Hathor, in deren Kult Musik und Wein eine Rolle spielte, daher wird er auch tanzend und musizierend dargestellt. Fayence; Spätzeit, 600-400 v. Chr.

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(Foto: Austellung Isisblut und Steinbockhorn im Ägyptischen Museum in München Foto: oh)

Schutz vor Krankheiten Bestimmten Halbedelsteinen wurde eine Wirksamkeit gegen bestimmte Krankheiten und Verletzungen zugeschrieben. Beispielsweise sollen Achate vor Gelenk verändernden Krankheiten schützen, Hämatit kann Blutungen stoppen, Bernstein soll Halsleiden verhindern, Bergkristall sollte das klare Augenlicht erhalten, Amethyst schützte vor den Folgen allzu reichlichen Alkoholgenusses und Rote Koralle gilt bis heute auf Grund ihrer Farbe als geeignet alles Unheil, vor allem von Kindern, abzuwehren. Alpenraum, 19. Jahrhundert

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(Foto: Austellung Isisblut und Steinbockhorn im Ägyptischen Museum in München Foto: oh)

Liebeszauber Die Wachspüppchen von Mann und Frau steckten, von einem Papyrus umhüllt, in einem Krug. Darauf ist in heute verblasster Schrift ein Dämonen beschwörender Text als Liebeszauber geschrieben. Papyrus, Wachs, Ton, Römerzeit, 2.-4. Jahrhundert n. Chr.

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(Foto: Austellung Isisblut und Steinbockhorn im Ägyptischen Museum in München Foto: oh)

Schutz vor Krankheit Gamskrickl-Messer vereinigen in sich das praktische Werkzeug mit dem mächtigen Schutz, den das Material - das Horn des Steinbocks - geben sollte. Amulette aus Steinbockhorn dienten als Schutz gegen krampfartige Krankheitsbilder, Epilepsie und Ohnmachtsanfälle. Das Horn des Steinbocks verkörperte die Summe der Kraft dieses seltenen Tiers; es wurde gekocht und zu Medallions gepresst, die meist christliche Symbole zeigen. Alpenraum, 19. Jahrhundert

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(Foto: Austellung Isisblut und Steinbockhorn im Ägyptischen Museum in München Foto: oh)

Erotische Gruppen Erotische Darstellungen sind in der offiziellen Kunst Ägyptens nicht anzutreffen. Stattdessen gibt es Andeutungen, Symbole und unverfänlgiche Motive. Allerdings hat es solche erotischen Darstellungen im privaten Bereich durchaus gegeben, wie das Beispiel oben zeigt. Ab der Spätzeit werden dann - unter ausländischem Einfluss - zahlreiche kleine Figurengruppen und Amulette geschaffen, die sämtliche Varianten und Stellungen zeigen. Fayence; Ptolemäer-Römerzeit, 2. Jahrhundert v. - 1. Jahrhundert n. Chr. Isisblut und Steinbockhorn. Amulette und Talisman in Altägypten und im Alpenraum. Bis 9.Januar 2011; Staatl. Museum Ägyptischer Kunst München, Residenz, Hofgartenstraße, Di. 9-12 Uhr, Mi.-Fr. 9-17 Uhr, Sa./So. 10-17 Uhr

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