Aschheim:Zwangsumzug

Aschheim: Das Aschheimer Rathaus soll einen Aufzug bekommen und barrierefrei ausgebaut werden. Bis es so weit ist, werden Teile der Verwaltung ausgelagert.

Das Aschheimer Rathaus soll einen Aufzug bekommen und barrierefrei ausgebaut werden. Bis es so weit ist, werden Teile der Verwaltung ausgelagert.

(Foto: Claus Schunk)

Weil sich der Umbau des Rathauses schwieriger als gedacht gestaltet, werden Teile der Verwaltung ausgelagert

Von Irmengard Gnau, Aschheim

Dass es an ihrem Arbeitsplatz in der kommenden Zeit einige Einschränkungen geben würde, darauf hatten sich die Mitarbeiter im Aschheimer Rathaus bereits eingestellt. Doch nun gestalten sich die Baumaßnahmen doch umfangreicher als gedacht. Die Folge: Die Finanzabteilung, das Steueramt, die Geschäftsleitung und die EDV-Abteilung sowie Bürgermeister Thomas Glashauser (CSU) mit seinem Büro müssen für die kommenden Monate aus dem Rathaus an der Ismaninger Straße 8 ausziehen. Im Partnerschaftshaus der Gemeinde werden die Verwaltungsmitarbeiter vorübergehend ihre Arbeit weiterführen, voraussichtlich so lange, bis die Umbauarbeiten beendet sind.

Im März hatte der Gemeinderat zugestimmt, das Rathaus generalzusanieren. Ein Aufzug sollte an den Altbau angebaut werden, um diesen barrierefrei zu machen. Außerdem war geplant, das mehr als 100 Jahre alte Gebäude gleich auch beim Brandschutz auf den neuesten Stand zu bringen, weitere Büroräume für die Mitarbeiter zu schaffen und schließlich noch die Fenster auszutauschen. Kostenpunkt nach ersten Schätzungen: etwa 900 000 Euro, maximal eine Million Euro. Diese Kalkulation dürfte die Verwaltung nun noch einmal überarbeiten müssen. Denn die geplanten Ertüchtigungen am Rathaus werden nicht ausreichen.

Bei den Voruntersuchungen für die Bauarbeiten entdeckten die Planer offensichtlich statische Schwächen. Das erste und das zweite Obergeschoss des Rathauses müssen statisch ertüchtigt werden, wie die Gemeinde mitteilt. "Bei so einem alten Gebäude erlebt man manchmal Überraschungen", sagt Christian Schürer, der Aschheimer Geschäftsleiter. Bevor die Gemeindeverwaltung das Haus in den Siebzigerjahren bezog, hatten dort jahrzehntelang Aschheimer Kinder die Schulbank gedrückt. Für die Mitarbeiter in der Kämmerei, der Geschäftsleitung, der EDV-Abteilung und dem Steueramt bedeutet die unliebsame Entdeckung nun Kisten packen - sie müssen ihren Stock räumen. Glücklicherweise müssen sie nicht weit wandern. Im Partnerschaftshaus, nur wenige Meter Luftlinie vom Rathaus entfernt, sollen die Abteilungen unterkommen.

Die Räume würden aktuell entsprechend mit EDV-Zugängen ausgestattet, damit sie dann als Büros für die Verwaltung genutzt werden können, sagt Schürer. Der Umzug wird voraussichtlich Mitte, Ende Mai stattfinden. Wenn feststeht, wo künftig welches Fachgebiet zu finden sein wird, will die Gemeinde einen Plan bekannt machen. Der direkte Parteiverkehr bleibt wie gewohnt im Erdgeschoss des Rathauses an der Ismaninger Straße 8 angesiedelt.

Die bisherigen Nutzer des Partnerschaftshauses, die Mitglieder des Partnerschaftsvereins, werden während der Auslagerung der Verwaltung auf das Gebäude verzichten müssen. "Das ist natürlich schade für den Verein", sagt Schürer; dieser habe die Nachricht aber gut aufgenommen. Die Gäste aus den Partnergemeinden, die sich bereits zur Feier zum 1. Mai angekündigt haben, werden nun auf ein Hotel ausweichen müssen. Für die Gemeinde ist das Gebäude im eigenen Besitz hingegen ein Glücksfall, so fällt neben der Büroausstattung, die durch den Umzug nötig wird, zumindest keine zusätzliche Miete an. Inwieweit sich die Umbaukosten für das Rathaus angesichts der neuen Lage noch erhöhen, bleibt jedoch noch abzuwarten. Über das weitere Vorgehen soll der Gemeinderat in seiner kommenden Sitzung Ende April entscheiden.

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