Aschheim:Schlachthofgegner kritisieren Glashauser

Die Initiatoren des Bürgerbegehrens gegen den Bau eines Schlachthofs im Gewerbegebiet von Aschheim pochen darauf, dass die Entscheidung über das Projekt von den Bürgern gefällt werden soll. In einem offenen Brief an Bürgermeister Thomas Glashauser (CSU) kritisieren Sabine Maier, Bernhard Goldemund und auch Robert Ertl, der für die Freien Wähler im Gemeinderat sitzt, das von den Fraktionen der SPD und CSU beantragte Ratsbegehren zu der Frage als "taktisches Manöver", das "kein wirklich gewollter demokratischer Akt" sei. Die Gegner unterstreichen daher ihre Forderung nach einem Bürgerentscheid, basierend auf dem Bürgerbegehren, das sie selbst eingereicht haben. Mehr als zehn Prozent der Aschheimer Stimmberechtigten hatten sich daran beteiligt.

Der offene Brief ist ein weiteres Indiz dafür, wie tief die Gräben zwischen Ablehnern und Befürwortern eines Schlachtzentrums sind. Insbesondere bemängeln die Gegner eine ungenügende Informationspolitik des Aschheimer Rathauses. In ihrem Schreiben werfen Maier, Goldemund und Ertl Rathauschef Glashauser vor, er habe die Bürger zu lange nicht ausreichend über die Pläne informiert. Bei der Bürgerversammlung Ende April hatte Glashauser das Projekt zum ersten Mal öffentlich vorgestellt, nachdem der Gemeinderat bis dahin aus rechtlichen Gründen nicht-öffentlich darüber beraten hatte.

Mitte Juni hatte Glashauser eine Informationsveranstaltung angekündigt, ein Termin wurde jedoch bislang noch nicht genannt. Auch die SPD, die das Projekt im Gemeinderat unterstützt, sieht offensichtlich noch Diskussionsbedarf. Bei der Mitgliederversammlung des Ortsvereins am kommenden Montag, 4. Juli, von 19 Uhr an beim Schäfflerwirt, Feldkirchner Straße 16, steht neben weiteren aktuellen Themen auch der Schlachthof auf der Tagesordnung.

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