Aschheim:Miss Marple und Pippi im Kulti

Aschheim: Ron Williams spielt die Hauptrolle in dem Stück "Onkel Toms Hütte".

Ron Williams spielt die Hauptrolle in dem Stück "Onkel Toms Hütte".

(Foto: Robert Haas)

Das Aschheimer Kulturprogramm bietet viel Theater für Groß und Klein

Von Udo Watter, Aschheim

Es ist einer der Sprüche, die in der Serie "Die Simpsons" Kultcharakter erworben haben, nicht zuletzt, weil er zu passenden wie unpassenden Zeitpunkten geäußert wird: "Denkt doch einer ausnahmsweise mal an die Kinder." Oder: "Kann denn nicht ein einziges Mal jemand an die Kinder denken?!" Mal ist es Pfarrergattin Helen Lovejoy, die ihn in dramatischen Tonfall herausstößt, mal der sonst nicht gerade als kinderfreundlich beleumundete Barkeeper Moe.

In Aschheim dürften sich derartige Fragen oder gar Vorwürfe erübrigen. Denn wie erklärt Bürgermeister Thomas Glashauser im Vorwort zum neuen Kulturprogramm der Gemeinde: "Einer unserer besonderen Schwerpunkte liegt dabei auf den Kinderveranstaltungen. Es ist uns wichtig, Kinder so früh wie möglich an Kunst und Kultur heranzuführen, ihre Kreativität zu fördern und emotionale Impulse zu geben." In der Tat ist traditionell das Theaterangebot für die kleineren Besucher, die in gewisser Weise das kritischste, weil unmittelbar reagierende Publikum sein können, in Aschheim ein Schwerpunkt. Für die kommende Saison 2017/18 steht "Rumpelstilzchen - ein Theatermärchen" vom Theater Mimikri auf dem Programm. Im Dezember heißt's "Pippi plündert den Weihnachtsbaum", ein Stück nach Astrid Lindgren. Hinzu kommen das Familienmusical "Der kleine Lord" sowie "Mozart auf Reisen" ein Kinderkonzert mit Mitgliedern der Münchner Philharmonikern und Marionettentheater sowie das Musical "Ritter Rost und das Gespenst" von "Leuchtende Augen Produktion Hamburg". Zum Abschluss gibt's Ende April noch "Max und Moritz" nach Wilhelm Busch.

Erwachsenen Kulturfreunden bietet sich freilich von Oktober 2017 an auch eine veritable Auswahl, darunter fünf Abo-Veranstaltungen - die Bestellkarte für das neue Abo kann noch bis 30. Juni an das Kulturamt, Ismaninger Straße 8, geschickt werden. Eröffnet wird die Spielzeit im Kulturellen Gebäude (Kulti), das heuer sein 25-jähriges Bestehen feiert, am 22. Oktober: mit "Onkel Toms Hütte", einem Schauspiel mit Musik von Gerold Theobalt, in dem Ron Williams die Hauptrolle spielt. Das Stück behandelt die Themen Ausbeutung, Menschenwürde und Emanzipation. Es spielt in der Jetztzeit in einem Gefängnistheater, wo vier junge inhaftierte US-Amerikaner mit unterschiedlichen Wurzeln das berühmte Stück von Harriet Beecher Stowe aufführen unter der Leitung des Sozialpädagogen Tom Rutherford. Im November ermittelt dann Miss Marple in "Ein Mord wird angekündigt". Eine Hauptrolle spielt dabei TV-Star Erol Sander als Inspektor Craddok. Des weiteren im Abo-Angebot: "Des Teufels Generals", Schauspiel nach Carl Zuckmayer - ein Bühnen-Klassiker mit zeitlos aktueller Thematik. Besonders Gerd Silberbauer in der Titelrolle des Generals Harras wurde in dieser Produktion von Eurostudio Landgraf von der Kritik gelobt. Weniger dramatisch, dafür mit viel (bösem) Humor: die Komödie "Ziemlich beste Freunde" nach dem gleichnamigen französischen Film. Neben Theater gibt es auch ein Konzert im Kulti: Der internationale renommierte Hornist und Dirigent Radek Baborák gastiert mit seinem Ensemble "Orquestrina" am 25. März in Aschheim. Das Repertoire umfasst Tango sowohl wie Ravels "Bolero" oder Klezmer.

Hinzu kommen noch zwei Sonderveranstaltungen: am 26. Oktober die Zirkus-Show "Scotch & Soda" im Feststadl. Hier entführen die Artisten das Publikum in eine bunte Vaudeville-Welt aus den Zwanzigern. Die Show bietet einen Mix aus atemberaubender Akrobatik und Musik. Die Zirkus-Company aus Australien hat dafür auf ihren internationalen Tourneen teils enthusiastische Kritiken bekommen. Auf ganz andere Weise sehenswert dürfte "Göttinnen weißblau" werden, ein prominent besetztes bayerisches Lustspiel von Cornelia Willinger. Darin geht es weniger um Kinder als vielmehr um die geballte Frauenpower dreier Schwestern.

Weitere Informationen gibt es unter kulturamt@aschheim.de oder www.aschheim.de respektive Telefon 089/90 99 78 28.

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