Aschheim:Kleine Einheiten

Aschheim will mehrere Asylheime auf eigenem Grund selbst bauen

Von Sabine Wejsada, Aschheim

Der Aschheimer Gemeinderat setzt bei der Unterbringung von Asylbewerbern auf eine dezentrale Lösung - und hat in seiner Sitzung am Donnerstagabend beschlossen, dem Landratsamt gleich mehrere Grundstücke anzubieten. Die Kommune wird nach der Quotenregelung des Kreises im laufenden Jahr 231 Flüchtlingen einen Platz bieten. Im Moment leben 121 Schutzsuchende in Aschheim in Gemeinschaftseinrichtungen; nachdem die Lokalpolitiker Ende Januar entschiedenen hatten, die Überbrückungsunterkunft der Regierung von Oberbayern in Dornach bis maximal 31. Mai dieses Jahres zu dulden, entfallen von Juni an die dort möglichen 450 Plätze, die beim Verteilungsschlüssel den Aschheimern gutgeschrieben werden.

"Uns geht es darum, keine großen Flüchtlingsheime in Aschheim zu errichten", sagte Bürgermeister Thomas Glashauser (CSU) der SZ. Einzige Ausnahme soll die Containeranlage an der Karl-Hammerschmidt-Straße im Ortsteil Dornach mit 86 Plätzen bleiben. Als ein Signal an das Landratsamt will die Kommune ihre Bereitschaft verstanden wissen, die Laufzeit dieser Unterkunft zu verlängern, sollte der Kreis einen Antrag auf Verlängerung stellen, wie Christian Schürer, Geschäftsleiter im Aschheimer Rathaus sagte. Diese Unterkunft könnte dann bis maximal 2019 genutzt werden.

Die Kommune will künftige Häuser für Flüchtlinge selbst in Modulbauweise errichten, auf gemeindeeigenen Grundstücken, und dann an den Landkreis vermieten. Auf diese Weise könne man sicher stellen, "dass kleinteilig gebaut wird", wie Bürgermeister Glashauser sagte. 40 Plätze pro Standort soll es geben. Das erleichtere auf jeden Fall die Integration der Schutzsuchenden - und verteilt die Menschen auf die ganze Gemeinde. Ganz oben auf der Liste der möglichen Orte steht ein Areal am verlängerten Herzogstandbogen sowie die ehemalige Squashhalle am Sportpark; folgen könnten das künftige Kindergartengrundstück am südlichen Abfanggraben und eine Fläche an der Jedovnicestraße. Der Gemeinderat beauftragte Bürgermeister und Verwaltung mit der Prüfung einer möglichen Bebauung.

Anbieten will Glashauser Landrat Christoph Göbel (CSU) darüber hinaus Räumlichkeiten im Gebäude an der Ismaninger Straße 1, gleich gegenüber dem Rathaus - "also mitten im Ort - mehr Integration geht wohl nicht", so der Aschheimer Bürgermeister. Das Haus beherbergt mehrere kleine Wohnungen, die derzeit zum Teil beispielsweise an Pflegekräfte vermietet sind.

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