Aschheim:Der Umweg bleibt

Lesezeit: 1 min

Die Ausweichroute an der B 471 am Speichersee ärgert Radler

Von Irmengard Gnau, Aschheim

Verkehrspolitiker strahlten stolz, als im vergangenen Herbst die neue Autobahnausfahrt Aschheim/Ismaning mit dem mächtigen Overfly-Kraken für den Verkehr freigegeben wurde. Auch einige Autofahrer freuten sich über die verlegte Anschlussstelle, die sie nun rascher auf die Bundesstraße B 471 oder die Kreisstraße M 3 bringen soll. Für viele Spaziergänger und Radfahrer aber stellt das Betongebilde ein großes Ärgernis dar. Denn seit dem millionenteuren Um- und Ausbau rollen täglich noch mehr Autos über die B 471 nach Norden in Richtung Aschheim und Ismaning. Freizeitsuchende, die entlang des Speichersees - ein beliebtes Ausflugsziel in der Umgebung - unterwegs sind und die Bundesstraße bis vor einem Jahr noch problemlos queren konnten, werden nun von Westen kommend abrupt von einer Leitplanke gestoppt: Das Queren ist inzwischen wegen der Unfallgefahr verboten, stattdessen werden Fußgänger angewiesen, eine Unterführung weiter südlich zu nutzen. Radler können über eine Runde im Kreisverkehr auf die andere Straßenseite gelangen. Beide Varianten bedeuten einen Umweg, für Radler etwa 1,5 Kilometer.

Das brachte der Gemeinde Aschheim, auf deren Gebiet das Gelände liegt, in den vergangenen Monaten eine Menge Beschwerden ein - und führte zu mancher gefährlichen Situation, weil einige Radler ihr Gefährt schlicht über die Leitplanke hoben und die B 471 zu überqueren versuchten. Nun soll die Lage endlich entschärft werden. Eine Brücke für Fußgänger, Fahrradfahrer und Reiter vom nahen Teichgut Birkenhof, wie sie sich viele wünschen, wird es allerdings aller Wahrscheinlichkeit nach nicht geben. Diese Lösung halten weder das zuständige Staatliche Bauamt Freising noch die Gemeinde Aschheim für umsetzbar, vor allem weil das westlich an die B 471 angrenzende Grundstück nicht in öffentlicher Hand ist.

Stattdessen werde die derzeitige Wegführung beibehalten, heißt es aus dem Aschheimer Rathaus. Allerdings soll der Weg, der östlich der B 471 parallel zur Bundesstraße zum Kreisverkehr hinunter verläuft, schon frühzeitig ausgebaut, geteert und so als ordentliche Ausweichroute für alle von Osten Kommenden kenntlich gemacht werden. Der Grund gehört der Kommune, die Baumaßnahme sollte also kein Problem sein. Das zugehörige Planfeststellungsverfahren läuft derzeit. Darin entscheidet sich auch, ob es in der Nähe des Birkenhofs wieder eine Bushaltestelle geben wird. Die bisherige war im Mai gestrichen worden.

© SZ vom 19.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: