Aschheim:Anwohner protestieren gegen neuen Supermarkt

Aschheim, Spatenstich Baugebiet südlich der Feldkirchner Straße

Im Mai war der offizielle Spatenstich für das neue Wohngebiet.

(Foto: Angelika Bardehle)

Die Gemeinde Aschheim will am östlichen Ortseingang einen großen Rewe-Markt ansiedeln. Nachbarn fürchten Verkehr und den Verlust einer kleineren Filiale.

Von Irmengard Gnau, Aschheim

Ein Supermarkt im Wohngebiet - erstrebenswertes Angebot oder Flächenverschwendung? Darüber wird in Aschheim gerade gestritten. Die Gemeinde will am östlichen Ortseingang einen Rewe-Markt mit mehr als 3000 Quadratmetern Fläche ansiedeln und dafür ursprünglich für Wohnen festgelegtes Gebiet für Einzelhandel umwandeln. Die Anwohner finden das gar nicht gut.

Wie der gesamte Landkreis verzeichnet auch Aschheim in den vergangenen Jahren einen Einwohnerzuwachs. Die Gemeinde reagiert, gerade entstehen an der Feldkirchner Straße, am östlichen Ortseingang, Häuser mit insgesamt 27 gemeindlichen Mietwohnungen. Aller Voraussicht nach werden in den kommenden Jahren noch weitere Wohnbauten folgen, hauptsächlich im Süden und Westen des Gemeindegebiets ist eine Erweiterung möglich.

Auch ein Postshop ist vorgesehen

Gegenüber den neuen Wohnungen, zwischen Eichendorff- und Jedovnicestraße, hat die Supermarktkette Rewe nun angemeldet, gern eine große Filiale bauen zu wollen. Darin soll auch ein Postshop integriert sein. Eine gute Einkaufsmöglichkeit für die neuen und künftigen Bewohner im Süden und Südwesten des Ortes, befand die Gemeinde und begann 2016, die nötigen planerischen Voraussetzungen für Rewe zu schaffen.

Doch nicht bei allen Aschheimern kommt das Projekt so gut an. Mehr als ein Dutzend Anwohner aus dem nahen Wohngebiet nördlich der Jedovnicestraße haben Einwände gegen den Bebauungsplan eingereicht. Sie sehen einerseits ihre Ruhe im Wohngebiet gestört, wenn an dessen Rand künftig ein Supermarkt steht, zumal die Zufahrt über die Jedovnicestraße geplant ist.

Weiter argumentieren sie, ein weiterer Großmarkt an dieser Stelle sei überflüssig - das Gewerbegebiet Aschheim-Südost, in dem sich mehrere andere Supermärkte befinden, liegt nur etwa einen Kilometer Luftlinie vom geplanten Standort entfernt. Durch den neuen Großmarkt am Ortsrand, so fürchten die Gegner des Projekts, wäre vielmehr der bestehende Rewe-Markt im Aschheimer Norden in der Saturnstraße gefährdet.

Auch die Gestaltung des Ortsausgangs ist ein Thema

Dieser soll, wenn das Projekt verwirklicht wird, zwar vom Sortiment her verkleinert, als Markt aber erhalten bleiben, stellt die Handelskette in einer schriftlichen Stellungnahme an die Gemeinde in Aussicht. Nicht zuletzt sehen einige Bürger das dörflich geprägte Aschheimer Ortsbild in Gefahr, wenn in Zukunft die Fassade einer Supermarktkette von Südosten kommende Besucher begrüßt.

Bürgermeister Thomas Glashauser (CSU) versicherte den Mitgliedern des Bauausschusses in der Sitzung am Dienstagabend, die Gemeinde werde sich bei Rewe für eine ansprechende Gestaltung und den Erhalt der bestehenden Filiale stark machen.

Insgesamt sahen die Lokalpolitiker das Argument einer fußläufig erreichbaren Einkaufsmöglichkeit für die neue Wohnsiedlung als überzeugend an und empfahlen schließlich mit großer Mehrheit, das Ansinnen weiter zu verfolgen. Den endgültigen Beschluss muss der Gemeinderat in seiner Sitzung am 26. Januar treffen. Stimmt das Gremium zu, werden die Pläne noch einmal für zwei Wochen öffentlich ausgelegt.

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