Aquariush in Unterschleißheim:Turm mit Stromanschluss

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9100 Kilowattstunden Strom haben die Solarmodule und Windanlagen am Turm 2017 erzeugt. (Foto: Stadt Unterschleißheim)

Wind und Sonne bringen zusätzliche Energie im Freizeitbad

Zukunftsweisend und nachhaltig: Mit einem Energieturm erzeugen die Stadtwerke Unterschleißheim Strom für das Freizeitbad Aquariush. Schon seit zweieinhalb Jahren wird ein stillgelegter Abgaskamin der Gasheizung alternativ genutzt. Der Kamin wurde auf allen vier Seiten mit Fotovoltaikmodulen mit einer Leistung von sechs Kilowatt verkleidet. Obendrauf thronen zwei vertikale Kleinwindanlagen, die bei optimalen Bedingungen stündlich je drei Kilowattstunden sauberen Strom produzieren. Das Freizeitbad nutzt den Strom vollständig selbst. Außerdem können E-Bike-Fahrer dort ihre Akkus kostenfrei aufladen. Der umgestaltete Abgaskamin ist das Projekt des Monats der Energieagentur Ebersberg München, die so auf besondere Ideen hinweist, die die Energiewende voranbringen.

Wie die Stadt mitteilt, gaben "zwei glückliche Zufälle dem Projekt Rückenwind". Zum ersten erwies sich der Standort des Kamins windtechnisch als optimal und mit Techcarbon konnte ein ortsansässiges Unternehmen die passende, hochinnovative und verbesserte Technik liefern. Die Turbinen in Ultra-Leichtbauweise haben nach dem Vorbild der Helixstruktur der DNA die Schaufeln so angeordnet, dass unabhängig von der Windrichtung höchstmögliche Wirkungsgrade erreicht werden. Auch Orkanböen sollen den Anlagen nichts anhaben können.

Die Stadt nennt weitere Vorteile der Helix-Windanlagen: Sie besitzen kein Getriebe, sind wie die Fotovoltaikanlage auf mindestens 20 Jahre Lebensdauer angelegt, sie sind wartungsfrei, nahezu lautlos, genehmigungsfrei und - wichtig für die Stadtwerke - dank der hohen Eigenverbrauchsquote und Volllaststunden auch wirtschaftlich. Bereits 2017 hat die ICU (Innovative Community Unterschleißheim) Ulrich Papenburg und das Ingenieurbüro Techcarbon mit dem Wirtschaftspreis in der Kategorie "zukunftsweisendes, nachhaltiges Wirtschaften" ausgezeichnet. Die Technik am Energieturm erzeugte im Jahr 2017 insgesamt 9100 Kilowattstunden Wind- und Sonnenstrom.

Auch Unterschleißheims Bürgermeister Christoph Böck (SPD) sieht das Engagement positiv. Er misst den Kommunen beim Umsetzen von Maßnahmen zum Klimaschutz eine wichtige Rolle und eine Vorbildfunktion zu, der Unterschleißheim nachkomme. "Fotovoltaik und Windenergie ergänzen sich wunderbar - und können bedeutende und wirtschaftliche Beiträge zur Energiewende und damit zum Klimaschutz leisten", führt er aus.

© SZ vom 12.06.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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