Anti-Atomkraft-Demo in München:"Alle AKW sofort abschalten"

Hunderttausende sind in Deutschland gegen die Kernkraft auf die Straßen gegangen. In der bayerischen Landeshauptstadt demonstrierten 30.000 Menschen gegen die Atompolitik der Bundesregierung.

Beate Wild

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Anti-Atom-Demo - München

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Hunderttausende sind in Deutschland gegen die Kernkraft auf die Straßen gegangen. In der bayerischen Landeshauptstadt demonstrierten 30.000 Menschen gegen die Atompolitik der Bundesregierung. Impressionen aus München.

Angesichts der Atomkatastrophe in Fukushima sind auf dem Odeonsplatz in München knapp 30.000 Menschen gegen die Atomkraft auf die Straße gegangen.

Demonstration gegen Atomkraft

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Da so viele Atomkraft-Gegner erschienen waren, reichte die Menschenmenge bis weit in die Ludwigstraße hinein. Selbst vor der Bayerischen Staatsbibliothek standen noch Demonstranten.

Demonstration gegen Atomkraft

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Unter dem Motto: "Fukushima mahnt: Alle AKWs abschalten", protestierten nach Angaben der Veranstalter insgesamt 210.000 Menschen in Berlin, Hamburg, Köln und München gegen die Kernkraft. Die Münchner hatten zu Beginn der Kundgebung etwas Pech mit dem Wetter: Plötzlich fing es in Strömen an zu regnen.

Demonstration gegen Atomkraft

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Doch selbst die Regenschirme wurden kreativ für den Protest genutzt.

Demonstration gegen Atomkraft

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Die Organisatoren verteilten neben der Bühne Fahnen, Plakate, Sticker und Aufkleber. Veranstaltet wurde die Demonstration vom überparteilichen Bündnis "KettenreAktion", an dem unter anderem die SPD, die Grünen, die Freien Wähler, der Bund Naturschutz und Green City beteiligt sind. Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Kirchen hatten zum Anti-Atom-Protest aufgerufen.

Demonstration gegen Atomkraft

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Vor allem Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderele war ein beliebtes Plakatmotiv bei den Münchner Demonstranten. Er soll das Atom-Moratorium der schwarz-gelben Regierung vor Industrie-Vertretern mit den anstehenden Landtagswahlen begründet haben.

Demonstration gegen Atomkraft

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Die Aussagen Brüderles sorgten bei vielen Bürgern für Empörung.

Demonstration gegen Atomkraft

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Aber auch Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde sowohl von Demonstranten als auch von Rednern stark kritisiert. Kabarettist Urban Priol bezeichnete sie als "Lady Gaga" und sagte: "Jetzt fehlt nur noch, dass die auch noch mit einem 'Atomkraft? Nein Danke!'-Button auftaucht."

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Unter den Teilnehmern waren viele Familien. Viele kamen extra aus ganz Bayern angereist, um für den Ausstieg Deutschlands aus der Atomenergie zu demonstrieren.

Demonstration gegen Atomkraft

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Auch an den Plakaten konnte man erkennen, woher die Demonstranten kamen. Es waren unter anderem Banner aus Fürth, Amberg, Regensburg und Rosenheim zu sehen.

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Eine Familie, die aus Regensburg angereist war, sagte: "Wir wollen, dass unsere Kinder auch gegen Atomkraft demonstrieren. Sie sollen das sehen und verstehen, dass es um ihre Zukunft geht."

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Die 13-jährige Leonie traute sich sogar auf die Bühne und sagte unter lautem Jubel der Demonstrierenden ins Mikrophon: "Wir Kinder müssen später in diesem Atom verseuchten Land leben. Leider können wir noch nicht wählen." Deshalb müssten die Eltern richtig entscheiden und handeln.

Demonstration gegen Atomkraft

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Auch einige Bands, die sich gegen Atomkraft engagieren, traten bei der Kundgebung auf: Das Sensational Skydrunk Heartbeat Orchestra (im Bild), der Singer/Songwriter Azhar Kamal, Missent to Denmark und The Notwist.

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So war die Stimmung unter den Atomkraft-Gegner trotz des wechselhaften und kalten Wetteres bestens.

Demonstration gegen Atomkraft

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Immer wieder skandierten die Demonstranten lautstark: "Abschalten! Abschalten!"

Demonstration gegen Atomkraft

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Ein junger Demonstrant sagte an die Adresse der Bundesregierung: "Ihr könnt uns nie loswerden, wir euch aber schon! Wir werden euch und eure Kernkraftwerke schon noch abwählen!"

Demonstration gegen Atomkraft

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Jürgen Wechsler, bayerischer IG-Metall-Chef, sagte: "Kein Sicherheitskonzept kann Störfälle völlig ausschließen. Die Atomlobby ist durch die Praxis widerlegt." Das Atom-Moratorium der Bundesregierung reiche bei weitem nicht. Es müssten weitere Schritte folgen. "Diese Regierung muss zum Ausstieg getrieben werden. Auch und gerade in Bayern"

Demonstration gegen Atomkraft

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Ein Demonstrant am Münchner Odeonsplatz war aus Niederaichbach angereist. Dem Ort, an dem sich das gerade abgeschaltete AKW Isar 1 befindet. Er sagte: "Ich bin so froh, dass das jetzt vom Netz ist. Aber ich habe auch solche Angst, dass sie es wieder anschalten."

Demonstration gegen Atomkraft

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Der Kabarettist Urban Priol sagte: "Anderso nutzen die Menschen Facebook, um sich von einem Tyrannen zu befreien. Bei uns gibt es so arme Würstchen, die sich für den Guttenberg stark machen." Die Protestkultur in Deutschland müsse noch stärker werden.

Demonstration gegen Atomkraft

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Gegen 16.30 Uhr ging die Kundgebung zu Ende. Auch die Polizei war zufrieden mit dem Ablauf: "Es war alles friedlich, wir können uns wirklich nicht beschweren."

© sueddeutsche.de/juwe
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