Altstadt:Parken wird teurer

Wer mit seinem Auto in der Innenstadt parken will, muss künftig auch nach 19 Uhr zahlen. Das sind nicht die einzigen Pläne der Stadt.

Marco Völklein

Besucher der Münchner Innenstadt, die ihr Auto gerne innerhalb des Altstadtrings abstellen, müssen sich vom kommenden Juni an auf neue Regeln einstellen. Bisher konnten sie werktags nach 19 Uhr stets gratis in der Altstadt parken. Künftig sollen sie auch von 19 bis 23 Uhr für ihren Straßenparkplatz zahlen - allerdings einen reduzierten Satz. Das schlägt das Kreisverwaltungsreferat (KVR) dem Stadtrat in einer Beschlussvorlage vor, mit der sich der zuständige Ausschuss nächste Woche befassen wird.

Altstadt: Von Juni an  müssen Autofahrer in der Innenstadt auch nach 19 Uhr Gebühren zahlen.

Von Juni an  müssen Autofahrer in der Innenstadt auch nach 19 Uhr Gebühren zahlen.

(Foto: Robert Haas)

Zuletzt hatten sich Anwohner innerhalb des Altstadtrings über folgendes Problem beklagt: Nachdem die Stadt in den Vierteln rund um die Altstadt komplett die Parkraumbewirtschaftung eingeführt hat, stellen insbesondere am Abend immer wieder Besucher von Kneipen, Theatern und Kinos ihre Autos innerhalb des Altstadtrings ab. Denn dort müssen Autofahrer, die keinen Anwohnerparkausweis besitzen, bislang von 19 Uhr an keine Parkgebühren zahlen; in den von Nachtschwärmern beliebten Vierteln außerhalb des Altstadtrings kassiert die Stadt dagegen bis 23 Uhr. Innerhalb der Altstadt stellten die Bewohner einen "erhöhten Parkdruck" fest. Auch das KVR hat einen solchen erkannt.

Daher soll vom 1. Juni 2011 eine neue Regelung gelten: Zwischen 8 und 19 Uhr bleibt innerhalb der Altstadt alles beim Alten - ortsfremde Autofahrer zahlen 2,50 Euro pro Stunde (abgerechnet wird in Zwölf-Minuten-Schritten); sie dürfen ihr Auto maximal zwei Stunden stehen lassen. Neu ist vom kommenden Sommer an, dass Autofahrer nun auch von 19 bis 23 Uhr zahlen müssen - dann aber nur einen Euro pro Stunde (auch hier wird im Zwölf-Minuten-Takt abgerechnet).

Das ist der Satz, den Besucher des Glockenbachviertels oder des Gebiets rund um den Hauptbahnhof auch zahlen müssen. Zudem entfällt nach 19 Uhr innerhalb des Altstadtrings die Beschränkung der Parkdauer - die Autos dürfen somit so lange stehen, wie zum Beispiel ein Kino- oder Opernbesuch samt anschließender Kneipeneinkehr dauert.

Tempo 30 in der Altstadt

Mit der reduzierten Gebühr und der Aufhebung der Parkzeitbeschränkung reagiert das KVR auf Einwände insbesondere von Gastronomen. Diese hatten Umsatzeinbußen befürchtet, sollten Altstadtbesucher auch nach 19 Uhr den Satz von 2,50 Euro pro Stunde zahlen müssen. Unverändert bleiben die Regeln an Sonn- und Feiertagen: Da können Ortsfremde in der Altstadt auch künftig kostenfrei und zeitlich unbefristet parken.

Außerdem will das KVR in der Altstadt nahezu durchgängig Tempo 30 einführen. In einem ersten Schritt, so der Vorschlag, erweitert die Stadt die sogenannte "blaue Zone" auf das Angerviertel, also den Bereich um Schrannenhalle und St.-Jakobs-Platz. In der blauen Zone verzichtet die Stadt auf Halteverbotsschilder; vielmehr sind dort legale Parkplätze durch einen blauen Strich auf dem Asphalt gekennzeichnet.

Als zweiter Schritt folgt Tempo 30 in diesen Gebieten - nur in der Maximilianstraße, im Tal und im Oberanger darf man künftig noch schneller fahren dürfen. Hintergrund: Nur in Tempo-30-Zonen können zum Beispiel Einbahnstraßen für Radler geöffnet werden - die Tempo-30-Zone ist also eine Vorbereitung auf neue Regelungen, um die überlastete Velo-Rennstrecke über Marienplatz, Diener- und Residenzstraße entlasten zu können. Das Tal soll später im Zuge seiner geplanten Umgestaltung zur Tempo-30-Zone werden.

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