Ein 16-Jähriger muss sich seit diesem Montag am Landgericht München I wegen Vergewaltigung verantworten. Der Schüler aus Neuperlach war am frühen Morgen des 3. November 2013 einer 52-jährigen Küchenhilfe in der S-Bahn nach Pullach gefolgt. Gegen 6.30 Uhr fiel er in der Margaretenstraße über sie her, hielt ihr den Mund zu und missbrauchte sie. Anschließend zerrte er die Frau in ein angrenzendes Waldstück und vergewaltigte sie ein zweites Mal.
Gegen 7.20 Uhr stieg der Täter wieder in die S-Bahn ein und wurde dabei von einer Überwachungskamera im Zug gefilmt. Die Polizei veröffentlichte die Fahndungsfotos zwei Wochen später und bekam Hinweise auf den Facebook-Account des Schülers. Insgesamt 18 Zeugen hatten ihn auf den Fahndungsfotos erkannt. Der 16-Jährige wurde kurz darauf in der Wohnung seines Vaters in Neuperlach festgenommen. Wegen Sexualdelikten war er zuvor noch nicht aufgefallen. Ein DNA-Abgleich überführte ihn zweifelsfrei als den Täter von Pullach.
Der Prozess vor der 20. Strafkammer ist nichtöffentlich - wie in anderen Fällen von jugendlichen Straftätern auch. Angeblich wollte der Schüler gleich am ersten Prozesstag ein Geständnis ablegen. Demnach hatte er sich in der Nacht vor der Tat mit Freunden getroffen und mit ihnen gezecht. Es sollen mehrere Flaschen Wodka geleert worden sein. Für den Prozess sind vier Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil wird für den 22. Mai erwartet.