Laim:"Viel Geld für ein Provisorium"

Seinem gesunden Menschenverstand widerstrebe das, schnaufte Grünen-Sprecher Ingo Westcombe-Benn in der Sitzung des Laimer Bezirksausschusses laut auf. Es geht um die geplanten Container für die Grundschule Fürstenrieder Straße auf deren Schulhof. Insgesamt vier Klassenzimmer, zwei Räume für Ganztagsbetreuung, ein Lehrerzimmer, Klos und weitere Nebenzimmer sollen hier nächstes Jahr installiert werden. "Warum baut die Stadt nicht nebenan an der Agnes-Bernauer-Straße, sondern nimmt sehr viel Geld für ein Provisorium in die Hand, wenn sie die Möglichkeit hätte, auf der eigenen Fläche zu bauen, wo jetzt der Bauernmarkt ist." Seit Jahren drängen die Stadtteilpolitiker das Bildungsreferat, auf dem kleinen Grundstück, das im Norden direkt an den Pausenhof anschließt, zu bauen und damit der Grund- und Mittelschule, die aus allen Nähten platzt, wieder Luft zum Atmen und Raum zur qualifizierten Betreuung zu verschaffen. Doch bislang liegen keine konkreten Pläne vor. "Wahrscheinlich machen sie das jetzt mit den Containern", so SPD-Fraktionssprecherin Martha Mertens, "weil es schnell gehen muss". Auch CSU-Chefin Anette Zöllner "schmeckt aus wirtschaftlichen Gründen nicht", dass die Stadt nun auf diese Weise verfahre. "Da kommt man sich vor, wie die Feuerwehr, die mit einer Löschdecke zum Großbrand anrückt." Gleichzeitig warnte sie, der Stadt das Okay vom Bezirksausschuss für den Bau der Container zu verweigern: "Ich glaube, wir tun der Schulleitung keinen Gefallen, wenn wir das jetzt ablehnen." Nun soll BA-Chef Josef Mögele (SPD) das Bildungsreferat bis zur nächsten Sitzung veranlassen, sich in der Sache zu erklären.

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