Laim:Spielen ohne Pause

Bezirksausschuss Laim zögert bei der Vorstellung, die Schulhöfe nachmittags zu öffnen

Die Zahl der Münchner Bürger wächst ständig, der zur Verfügung stehende Platz nicht. Aber vor allem Kinder und Jugendliche brauchen ausreichende Flächen zum Spielen und Sporteln. Deshalb plant die Stadtschulrätin Beatrix Zurek derzeit, viele Sportplätze und Pausenhöfe an Schulen abends und an Wochenenden für die Allgemeinheit zu öffnen. Derzeit kursiert in den Bezirksausschüssen ein Papier, das aufzeigt, wie dies bewerkstelligt werden könnte. Als Diskussionsgrundlage dient ein Stadtratsbeschluss von 1992 zur Öffnung der Flächen. Der Entwurf, so Zurek, soll "zeitgemäß" fortentwickelt werden. Im Bezirksausschuss (BA) Laim gehen die Meinungen auseinander, ob eine solche Öffnung überhaupt praktikabel ist.

Stefanie Stöckle (CSU), selbst Konrektorin an einer Münchner Grundschule, hält die im Viertel zur Verfügung stehenden Grün- und Sportflächen für ausreichend und eine Öffnung auch wegen des vielerorts stattfindenden Nachmittagsunterrichts nicht für durchsetzbar. "Und wer soll dort aufpassen und dann aufräumen, der Hausmeister?", setzte CSU-Kollegin Alexandra Gaßmann nach. Außerdem stünden an den Schulen und den angegliederten Flächen derzeit viele Container.

Auch der Bezirksauschuss-Vorsitzende Josef Mögele (SPD) reagierte zunächst verhalten auf den Zurek-Vorstoß: "Es gibt junge Leute zwischen 14 und 16 Jahre, die kommen mit drei Bierflaschen, trinken sie aus, am nächsten Morgen muss der Sportlehrer erst mal die Flaschen zusammenkehren." Wenn, dann ließe sich so ein Konzept ausschließlich in Zusammenarbeit mit Sicherheitspersonal realisieren.

Die Grünen warben stattdessen für "innovative Konzepte". Daniel Haas hält das bestehende Freiflächenangebot im Quartier für unzureichend, seine Fraktionskollegin Jutta Hofbauer sprach von der fehlenden Lobby für Jugendliche: "Die Stadt nimmt für so vieles Geld in die Hand, dann muss man es auch für diese Gruppe tun und die Plätze halt mal reinigen." Vorgeschlagen wurde auch, Vertreter von Spiele-Initiativen als Aufsichtspersonal einzusetzen. Letztlich, so der einvernehmliche Tenor nach langer Diskussion, wolle man einer entsprechenden Initiative aber nicht im Weg stehen. Das Referat für Bildung und Sport soll mit den Schulen regeln, wie Aufsicht funktionieren könne. "Grundsätzlich", so Josef Mögele, "muss man in der enger werdenden Stadt nach anderen Lösungen suchen.".

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