Laim:Im vertrauten Viertel bleiben

Gewofag realisiert an der Saherrstraße zehn Projektwohnungen für Menschen, die ohne Unterstützung nicht mehr in den eigenen vier Wänden leben könnten

Von Sonja Niesmann, Laim

Rundherum ist "Gewofag-Land": Von der Fürstenrieder Straße bis über die Guido-Schneble-Straße hinüber ziehen sich die Wohnblocks. Am Rande, an der Saherrstraße 6, Ecke Gaishoferstraße, errichtet die städtische Wohnungsbaugesellschaft nun ein weiteres "Wohnen im Viertel": Zehn barrierefreie sogenannte Projektwohnungen, gedacht für Menschen, die ohne Unterstützung nicht mehr in den eigenen vier Wänden leben können, aber gerne in ihrer vertrauten Umgebung bleiben wollen, anstatt irgendwo in ein Altenheim zu ziehen.

In dem Gebäude untergebracht werden auch ein ambulanter Pflegedienst, der rund um die Uhr zur Verfügung steht, eine hausärztliche Praxis, ein kleines Café, das auch als Treff für die Nachbarschaft dient sowie eine Pflegewohnung, die für maximal drei Monate - etwa nach der Entlassung aus dem Krankenhaus - gemietet werden kann. Dazu kommen noch drei frei finanzierte Wohnungen. Alles in allem kostet das Bauvorhaben 4,8 Millionen Euro. Die Versorgungsangebote können auch Mieter in der Umgebung wahrnehmen. Auch wenn in manchen Häusern inzwischen ein Generationswechsel stattgefunden, leben gerade in dieser Gegend sehr viele ältere Mieter, teils seit Jahrzehnten in derselben Wohnung.

Sukzessive stattet die Gewofag ihre bestehenden oder neu gebauten Großsiedlungen mit "Wohnen im Viertel"-Stützpunkten aus. Angefangen hat es 2009 am Innsbrucker Ring, weitere Standorte sind in Berg am Laim und Obergiesing, am Ackermannbogen in Schwabing oder am Reinmarplatz in Gern. Heuer kommen Stützpunkte in der Rupertigaustraße in Ramersdorf sowie in der Attenkoferstraße in Sendling hinzu. Bis zum Jahr 2019, so Gewofag-Geschäftsführer Sigismund Mühlbauer, soll das Projekt abgeschlossen sein. Bis Ende dieses Jahres sollen die Wohnungen an der Saherrstraße fertiggestellt sein, die Arztpraxis im Frühjahr 2016. Bewerbungen für die Projektwohnungen - die Miete liegt zwischen 6,25 und 9,50 Euro pro Quadratmeter - sind jetzt schon möglich, beim Wohnforum GmbH, Telefon 4123-6091 oder 4123-6094, E-Mail: gisela heinzeller@gewofag.de oder ruth.kleininger@gewofag.de. Voraussetzungen: Man muss mindestens fünf Jahre in München leben, mindestens Pflegestufe 1 haben und beim Wohnungsamt in hoher Dringlichkeitsstufe registriert sein.

Beim Laimer Wohnen im Viertel probiert die Gewofag etwas Neues aus: In den Wohnungen wird es keine Heizkörper geben, sondern Heizschlangen in den Decken. In einigen Verwaltungsbauten, sagt Prokurist Robert Zengler, sei diese Methode schon erprobt: "Wir wollen das nun hier einmal in kleinerem Rahmen ausprobieren." Ein Ingenieurbüro soll die Erfahrungen auswerten und die Mieter befragen, ob sie die Temperaturen als behaglich empfinden und dies somit "ein Modell für die Zukunft" ist, kündigt Zengler an.

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