Allwetterplatz ist ein altmodisches Wort. An diesem frühen Abend könnte es kein treffenderes geben für diese Fläche, die seit Stunden dem strömenden Regen standhält - ebenso wie die 22 durchweichten Männer, die darauf versuchen, sich gegenseitig den Ball abzuluchsen. Sie saufen nicht ab, weil der Untergrund nagelneu und mit den Segnungen neuester Entwässerungstechnik ausgestattet ist. Der Kunstrasenplatz des SV Laim an der Riegerhofstraße ist am späten Freitag nassfeucht eröffnet worden. Und dennoch war der Vorsitzende des Vereins, Gerhard Meier, voller Stolz. Das knapp 700 000 Euro teure gute Stück ist mit einem ordentlichen Zuschuss der Stadt finanziert worden und verfügt unter anderem über eine Flutlichtanlage.
Dass selbst Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) zur feierlichen Eröffnung gekommen ist, liegt auch an der Tatsache, dass hier, an der Laimer Riegerhofstraße, eine auch für die Stadt ungewöhnliche Kooperation ihre Fortsetzung findet: die des Sportvereins und der privaten evangelischen Lukas-Schule. Gemeinsam haben die Partner auf dem ehemaligen Erbpachtgelände der Sportler zum gegenseitigen Nutzen eine Schule und Dreifachturnhalle realisiert. "Eine Kooperation, mit der man Synergien erzielt", so befand Strobl, und ein Weg, der angesichts der immer größer werdenden Stadtgesellschaft und der für sie notwendigen Infrastruktur künftig beschritten werden müsse.
Bei Meier und seinem Team bedankte sich Strobl für das "nicht selbstverständliche Engagement". Als sportliche Begleitung brachte die Bürgermeisterin nicht nur einige Stadträte mit, sondern auch die Fußball-Elf des Stadtrats und der Stadtverwaltung - darunter Klaus Hahnzog (SPD) als einen ihrer Vorgänger im Amt und den Pressesprecher der CSU-Fraktion im Rathaus, Andreas Bauer. Die traten gegen eine Auswahl des SV Laim an, der über knapp 2400 Mitglieder verfügt - darunter etwa 33 Prozent Kinder und Jugendliche. Und gegen den Regen. Der Stimmung tat's keinen Abbruch.