Eine Tapete von Andy Warhol, wasserdichte Gemälde fürs Badezimmer und wilde Happenings: Eine Ausstellung im Haus der Kunst zeigt, wie von München aus die Kunst revolutioniert wurde.
Schemenhaft zeichnet sich ein Mann auf dem Bildschirm ab, rot leuchtet sein Blut. Im Mai 1970 baute Richard Hamilton seine Kamera vor dem Fernseher auf und zeichnete einen Augenblick der Nachrichten auf - es ist die Geschichte eines Studenten, der während einer Prostestkundgebung in Ohio niedergeschossen wurde. Seinen fotografischen Ausdruck ließ Hamilton als Siebdruck "Kent State" tausendfach vervielfältigen und schaffte damit eine kollektive Erinnerung. Verlegt wurde die Edition in München. Bereits 1967 hatte in Köln die erste internationale Messe für zeitgenössische Kunst stattgefunden. Der Erfolg der für jeden erschwinglichen Auflagenstücke war überwältigend: Die Deutschen standen Schlange und ...
Text und Fotos: Anna Fischhaber