Kulturzentrum:Ein Segel und ein Geheimnis

Kulturzentrum: Ein Restaurant aufs Dach und ein Segel für die Akustik: In dreieinhalb Jahren soll die Generalsanierung des Gasteigs beginnen.

Ein Restaurant aufs Dach und ein Segel für die Akustik: In dreieinhalb Jahren soll die Generalsanierung des Gasteigs beginnen.

(Foto: Catherina Hess)

Die Pläne für die Gasteig-Sanierung werden konkreter, aber nicht alles wird öffentlich

Von Cindy Riechau

In dreieinhalb Jahren soll es so weit sein: Der Gasteig wird generalsaniert. Bei einer Sondersitzung am Mittwochabend berichteten Geschäftsführer Max Wagner und Benedikt Schwering, Leiter des Bereichs Zukunft, von den Plänen. 25 Maßnahmen sind konkret im Gespräch. Dazu zählt die Erneuerung der Elektro- und Sanitärtechnik ebenso wie der Einbau eines 40 Tonnen schweren Segels in der Philharmonie. Das Segel soll die Akustik im Saal deutlich verbessern, die immer wieder in der Kritik steht. Zudem soll auf dem Dach des Gebäudes ein Restaurant und ein frei zugänglicher Aussichtspunkt entstehen.

Eine weitere wichtige Neuerung wird die Vergrößerung der Ladezone am Ausgang zur Kellerstraße sein, die nicht zuletzt die Lärmbelästigung für die Anwohner reduzieren soll. Darüber hinaus sollen 3000 Quadratmeter Arbeitsfläche durch eine effizientere Lagerung sowie den Abbau von Buchbeständen in der Stadtbibliothek gewonnen werden. Damit komme man nicht nur der wachsenden Zahl der Nutzer entgegen, sondern auch den Bedürfnissen der Mitarbeiter, die derzeit auf engstem Raum agieren müssen.

All diese Vorgaben sollen die Architekten umsetzen, die von August an ins europaweit ausgeschriebene Rennen um die Planung des neuen Gasteigs gehen. Bis Februar 2018 werden die besten Entwürfe ausgewählt, das letzte Wort hat dann der Stadtrat. Ob es bei den derzeit veranschlagten Kosten von 410 bis 450 Millionen Euro bleibt, wird sich erst dann herausstellen.

Im Verlauf der Planungen wollen Wagner und Schwering immer wieder öffentliche Veranstaltungen halten. "Wir wollen eine für die Bürger so transparente Sanierung, wie es sie vielleicht noch nie zuvor gegeben hat", verspricht Wagner. "Ohne Bürgerbeteiligung funktioniert so ein Projekt nicht", ist sich der Gasteig-Chef sicher.

Was Wagner dann aber doch lieber vor der Öffentlichkeit geheimhalten möchte - zumindest vorerst -, das sind die Räume, in die jene Institutionen vorübergehend umziehen sollen, die derzeit noch im Gasteig beheimatet sind. Für zu groß halten er und Schwering das Risiko, dass die Verhandlungen durch öffentliche Einflussnahme scheitern könnten. Auf die Pläne des städtischen Kulturreferats, eine Interims-Philharmonie in der Messestadt Riem zu etablieren, hatte es bereits vor zwei Monaten Kritik gegeben.

Mindestens vier Jahre lang wird der Gasteig während der Sanierung geschlossen bleiben. Die Geschäftsführung hält eine Aufteilung aller Einrichtungen auf verschiedene Orte derzeit für wahrscheinlich. Für die Volkshochschule und die Bibliothek werde es kaum eine andere Möglichkeit geben.

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