Krug der Wiesnwirte:Wer ko, der ko!

Krug der Wiesnwirte: Künstlerin Tita Gronemeyer und Wiesnwirt Toni Roiderer präsentieren den diesjährigen Krug der Wiesnwirte.

Künstlerin Tita Gronemeyer und Wiesnwirt Toni Roiderer präsentieren den diesjährigen Krug der Wiesnwirte.

(Foto: Claus Schunk)
  • Der 14. Festkrug der Wiesnwirte auf dem Oktoberfest ist dem Münchner Lohnkutscher Franz Xaver Krenkl gewidmet.
  • Der soll den Satz "Wer ko, der ko!", der auch den Krug ziert, dem Kronprinzen Ludwig zugerufen haben, als er dessen Kutsche 1810 verbotswidrig überholte.
  • Der Festkrug der Wiesnwirte ist während des Oktoberfests erhältlich. Mit Zinndeckel kostet er 33 Euro, ohne Deckel 20 Euro.

Von Franz Kotteder

"Wer ko, der ko!" Genaugenommen ist das auch ein schönes Motto für die Vereinigung der Münchner Wiesnwirte. Von denen ist aber nicht bekannt, dass sie ein Motto besäßen, und vorläufig prangt der Spruch nur auf der neuesten Ausgabe ihres offiziellen Oktoberfest-Kruges. Der ist dem Münchner Lohnkutscher und Rennstallbesitzer Franz Xaver Krenkl gewidmet, von dem die Legende berichtet, er habe um 1810 herum ebenjenen Satz dem Kronprinzen Ludwig zugerufen, als er mit seinem Gespann verbotswidrig gerade die königliche Kutsche überholte.

Was kann man also aus dieser Wahl über den Gemütszustand der Münchner Wiesnwirte herauslesen? Bei der Vorstellung des Kruges am Dienstagabend im Gasthaus zum Wildpark in Straßlach, das der Wirtesprecher Toni Roiderer betreibt, erst einmal wenig. Außer vielleicht ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein, aber das braucht ein Wirt ja ohnehin. "Wir haben eine neue Speisekarte, eine neue Allergenkennzeichnung und neue Preise", sagt Toni Roiderer auf die Frage, was es Neues gebe außer dem Krug.

Der Wirtesprecher ist wie immer für manchen Scherz gut, selbstverständlich auch für seinen Klassiker: "Schön, dass die Journalisten nicht mehr schreiben, der Bierpreis sei zu hoch", sagt Roiderer, "heute sagen sie: Wie schaffen es die Wiesnwirte bloß, so ein herrliches Bier zu so einem günstigen Preis anzubieten?"

Es ist schon der 14. Festkrug der Wiesnwirte

Als Antwort kann man wieder Franz Xaver Krenkls Wahlspruch zitieren: "Wer ko, der ko!" Die Münchner Künstlerin Tita Gronemeyer hat die berühmte Szene mit dem Kronprinzen und dem Kutscher für den Krug nachempfunden und auch hervorgehoben, dass Krenkl später gleich 14-mal mit seinen Pferden die damals noch obligatorischen Pferderennen auf dem Oktoberfest gewonnen hat. Es ist dies schon der 14. Festkrug der Wiesnwirte; 2002 haben sie damit begonnen, einen eigenen Krug neben den offiziellen Festkrug der Stadt zu präsentieren. Warum, das lässt sich aus einem anderen klassischen Satz von Toni Roiderer ablesen: "Ich sag immer, die Stadt hat einen Sammlerkrug und die Wirte haben einen schönen Krug."

Schön ist auch der Zinndeckel und die damit verbundene Geste - denn die Wiesnwirte haben ihn mit dem Konterfei von Richard Süßmeier, der Münchner Wirtelegende, verzieren lassen. Süßmeier feiert in diesem August seinen 85. Geburtstag.

Der Festkrug der Wiesnwirte ist während des Oktoberfests in den großen Zelten erhältlich. Mit Zinndeckel kostet er 33 Euro, ohne Deckel 20 Euro. Das dazugehörige Bier ist in den Zelten unterschiedlich günstig, der Preis liegt jedoch überall über zehn Euro.

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