Kriminalität:Ladendieb versucht, einem Polizisten die Dienstwaffe zu entreißen

Neue Dienstpistole für Bayerische Polizei

Ein 26 Jahre alter Ladendieb wollte einem Polizisten in Pasing die Waffe entreißen. (Symbolbild)

(Foto: Alexander Heinl/dpa)

In Pasing wollen Polizisten einen Ladendieb festnehmen. Nur zu zweit kann der 26-Jährige überwältigt werden.

Von Thomas Schmidt

Ein ertappter Ladendieb hat versucht, einem Polizeibeamten die Dienstwaffe aus dem Holster zu zerren. Der Täter hatte die Hand bereits an der Pistole, berichtet das Präsidium. Bei der Rangelei soll er gebrüllt haben: "Ihr wisst nicht, mit wem ihr es zu tun habt! Ich knall euch ab!" Dem Polizisten gelang es, die Finger des Angreifers so zu verbiegen, dass er die Waffe schließlich losließ. Anschließend wurde er fixiert, gefesselt und festgenommen.

Bei dem Täter handelt es sich um einen 26-jährigen Münchner, der bereits mehrfach wegen Körperverletzung auffällig geworden ist, berichtet die Polizei. Am Mittwochnachmittag betrat er einen Drogeriemarkt am Pasinger Bahnhofsplatz, steckte rund 30 Flaschen Parfüm im Wert von insgesamt gut 500 Euro ein und verließ das Geschäft, ohne zu bezahlen. Doch dabei kam er einem Verkäufer verdächtig vor. Zusammen mit dem Filialleiter hielt er den Ladendieb fest. Zumindest versuchten es die Männer, denn der 26-Jährige wehrte sich, schlug um sich und verletzte die beiden Mitarbeiter dabei.

Der Ladendetektiv eines anderen Geschäfts sah, wie die drei Männer miteinander rangelten, eilte zu Hilfe und alarmierte zwei Polizisten, die gerade zufällig in der Nähe waren. Die Beamten versuchten, den wild um sich schlagenden und tretenden Dieb festzunehmen. Dabei traf der 26-Jährige einen Beamten am Kopf, verletzte ihn, packte die Dienstwaffe und zerrte an ihr. Der heftige Kampf dauerte mehrere Minuten, berichtet das Präsidium, bis die Einsatzkräfte den Angreifer überwältigen konnten. Nun droht dem 26-Jährigen eine weitere Anzeige wegen Körperverletzung und zusätzlich wegen Widerstand, Diebstahl oder sogar Raub.

Der Fall erinnert an die junge Polizeibeamtin, die am 13. Juni des vergangenen Jahres am S-Bahnhof Unterföhring angeschossen wurde. Der Täter hatte nach der Pistole ihres Kollegen gegriffen, sie aus dem Holster gezerrt und der 26-Jährigen in den Kopf geschossen. Die Tat hatte eine Debatte über die Sicherung von Dienstwaffen ausgelöst. Noch in diesem Jahr soll die bayerische Polizei mit neuen Pistolen ausgerüstet werden.

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