"Killy", das klingt nach der Hauptfigur eines Horrorfilms mit humoristischem Tonus. Doch Killy ist auch der liebevolle Spitzname, den der Komponist Moritz Eggert noch benutzt, wenn er von seinen einstigen Lehrer spricht.
Die Rede ist von Wilhelm Killmayer und der Name zeigt auch das lockere Verhältnis, das Killmayer, der im August kurz vor seinem 90. Geburtstag verstarb, zu seinen Studierenden hatte. Neben Eggert lernten auch etwa Markus Schmitt, Max Beckschäfer oder Sandeep Bhagwati bei Killmayer in München.
Killmayers Stil wirkt dabei selbst für heutige Ohren noch sehr frei, auch weil er sich schon früh die musikalische Sprache der Romantik für die Moderne zurück eroberte. So auch in der Form des Kunstliedes. Diesem widmet nun ein Musikfestival in Gedenken an Killmayer einen Abend, wenn am Freitag, 8. Dezember, unter dem Titel "Per Voce" Killmayers "Blasons anatomique du corps féminin" und dessen Sappho-Lieder auf einen Sappho-Zyklus von Claus Kühnl oder Markus Schmitts "Alpluft", einem Stück für "Jodler und Juchetzer für Klarinette solo", treffen.
Doch auch Killmayers Instrumentalmusik wird Rechnung getragen, etwa dessen "Kammermusik für Jazzinstrumente" (Fr., 8. Dez.) oder vier Stücke Killmayers aus der Zeit von 1989 bis 2013 für Cello (Sa., 9. Dez.). Dazu erklingt als Uraufführung "Chronos" für sechs Celli von Johannes X. Schachtner (siehe Seiten 1 und 6/7), bevor das Festival mit einem Bezug zur Romantik und Killmayers Hölderlin-Liedern, sowie dessen Opernbearbeitung um Hölderlin am Montag, 11. Dezember, endet.
Im Freien - In memoriam Wilhelm Killmayer, Fr., 8., bis Mo., 11. Dez., Gasteig, Rosenheimer Str. 5, Infos unter www.adevantgarde.de, 089/21837300