Wenn Margit Sarholz und Werner Meier, besser bekannt als Kindermusikduo "Sternschnuppe", anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums am 25. Februar ins Künstlerhaus zum "Wunschkonzert" laden, hat das Publikum die Wahl: "Wir halten 25 Lieder in Form von ebensovielen Tüten bereit, in die können die Kinder für ihre jeweiligen Lieblingstitel Kugeln werfen", sagt Werner Meier. Er und seine Frau Margit würden dann die zehn "schwersten" Titel spielen.
Aber auch, wenn der Ausgang der Abstimmung völlig offen ist, bei einem ist er sich ganz sicher. "Die Kuh, die wollt ins Kino gehen", ist wieder mit dabei. Das Lied sei 25 Jahre alt und nach wie vor ein Dauerbrenner, sagt Meier. "Über die Generationen hinweg, denn mittlerweile sind Eltern mit ihrem Nachwuchs bei unseren Konzerten, die in ihrer eigenen Kindheit schon bei uns waren". Wie erklärt er sich die Beliebtheit gerade dieses Liedes? Immerhin hat das Duo mittlerweile stolze 300 Lieder auf rund 25 CDs veröffentlicht?
"Es hat mit der Stadt- Land-Geschichte zu tun", sagt Meier. Da ist die Kuh, die eines Tages aus der Weide ausbricht, weil sie sich in den Kopf gesetzt hat, in der Stadt ins Kino zu gehen. Und dafür von ihren Artgenossinnen, die nichts als kauen im Kopf haben, nur ausgelacht wird. Auf ihrem Weg begegnen ihr diverse Gefahren wie das Metzger-Schwein. Die Kuh mache aber auch die Erfahrung, dass, wenn man nur Mut habe, einem das Glück entgegen komme, sagt Meier.
Beispielsweise in Gestalt von zwei albernen Knödeln oder von dem Mädchen Rosa, die die unternehmungslustige Ausreißerin auf ihrem Roller mitnimmt. "Wenn die Emotionen und die Aussagen stimmen, dann berühren sie jede Kindergeneration aufs Neue", sagt Meier.
Die Stadt-Land-Geschichte, die kennt er übrigens von seiner eigenen Mutter. Meier wuchs mit seinen sieben Brüdern auf einem Bauernhof in Reichertsheim auf, rund 60 Kilometer von München entfernt. "Ich bin ganz oft auf dem Melkschemel neben meiner Tante gesessen, unterm Kuhbauch, und habe dort gesungen", sagt Meier. Seine Mutter, die Bäuerin, habe sich von Zeit zu Zeit immer selber das Vergnügen gemacht, sich schön anzuziehen und in die Stadt zu fahren, um dort spazieren zu gehen und andere Leute zu sehen. "Das fand ich als Bub immer faszinierend".
Wahrscheinlich hängt der Erfolg des Liedes auch mit dem "Muhsical" zusammen, das sie auf der Basis des Liedes gemeinsam mit dem Lustspielhaus produzierten, wo es seit zwölf Jahren mit großem Erfolg gespielt wird. In der Regie von Ruth-Claire Lederle und mit Constanze Lindner in der "Titelrolle" ist es im Jubiläumsjahr ebenfalls am 25. Februar wieder im Veranstaltungsforum Fürstenfeld zu sehen.
Im Lustspielhaus kam es denn auch zu der folgenreichen Begegnung mit Ulrich Haider, dem Hornisten der Münchner Philharmoniker. "Der saß mit seinen beiden Kindern im Publikum und fragte, ob wir so etwas einmal mit ihnen zusammen machen könnten", sagt Meier.
So entstand das philharmonische Musical "Ristorante Allegro", das ganz im Zeichen des Kochens steht. "Wir wollen alle in die Suppe", singt da das Gemüse bei einem Aufmarsch zu Tarantella-Klängen, "und wenn's heiß ist, ist's uns schnuppe". Auch wenn es manchem Zuhörer so geht wie dem jungen Gemüse, das "im Garten nicht mehr länger warten will": Bis zu den nächsten "Ristorante"-Aufführungen dauert es noch. Sie stehen erst am 6. und 7. Mai in der Philharmonie an.
Jubiläums-Wunschkonzert, So., 25. Feb., 15 Uhr, Künstlerhaus, Lenbachplatz 8, 089/59918414. Die Kuh, die wollt ins Kino gehn, So., 25. Feb., 16 Uhr, Veranstaltungsforum Fürstenfeldbruck, Fürstenfeld 12, 08141/6665444