Konzept für die Praterinsel:Frühlingserwachen

Die Eventagentur Planworx stellt ihre Ideen zur Vermarktung der Gebäude auf der Praterinsel vor. Partys, Kunst und Kultur sollen künftig Platz finden.

Renate Winkler-Schlang

Pünktlich zum gefühlten Frühlingsanfang wollen die Eventagentur Planworx und der Aktionskünstler Flatz die depressive Stimmung vertreiben, die seit dem Besitzerwechsel auf den lange leerstehenden Riemerschmid-Gebäuden der Praterinsel liegt. Fazit der Präsentation des neuen Konzepts: "Es kann alles wieder stattfinden, was früher schon dort stattgefunden hat." So fasste es Patrizia-Geschäftsführer Martin Lemke zusammen. Eine Neuauflage der Ateliernutzung aber schloss er aus.

Planworx, selbst auf der Insel ansässig, hat vom neuen Eigentümer, der Augsburger Immobilien AG Patrizia, die "Locations" Füllhalle, Wurzelkeller, Zollgewölbe und Orangerie, den großen Innenhof und den kleinen Isarhof gemietet. Professor Flatz, der einzige Künstler, der noch hier lebt und arbeitet, berät die neuen Herren der Insel in Sachen Kunst.

Das marode ehemalige Ateliergebäude kann er in geplante Ausstellungen mit einbeziehen, langfristig sucht die Patrizia dafür aber eine lohnende Lösung. Die Planworx-Geschäftsführer Chris Boehm-Tettelbach und Christian Münch sehen die Insel als perfekten Ort für perfekte Events.

Planworx zählt nach den Worten Boehm-Tettelbachs zu den besten zehn in der deutschen Agenturlandschaft und richtet Feste und Feiern aus für große Kunden wie Siemens. Auch künftig sollen Veranstaltungen auf der Praterinsel eine große Rolle spielen. Die Planworx-Leute wollen Firmenfeiern, Kongressveranstaltungen und Tagungen ins Repertoire aufnehmen - aber auch die Traumhochzeit auf der Praterinsel.

Kunst und Kultur soll es hier ebenfalls geben. Planworx will sich an der Langen Nacht der Musik beteiligen und Schauplatz der Eröffnungsveranstaltung zur Langen Nacht der Museen werden. Im Programm sollen auch ein Ostermarkt und der "Markt der Sinne" stehen.

Der Künstler Flatz will mit zwei Ausstellungen im Jahr Publikum locken: eine mit einem international bekannten, die andere mit jungen Künstlern. Jährlich soll ein themenbezogener Workshop Kunstwissenschaftler, Philosophen und führende Vertreter der Kunstszene zusammenbringen. Und: "Für künstlerische Aktivitäten werden die dafür vorgesehenen Räume kostenfrei zur Verfügung gestellt."

Boehm-Tettelbach sprach zudem von 70 Prozent "Kulturrabatt" auf ausgewählte kulturelle Veranstaltungen. Es geistere immer die städtische Forderung nach "65 Prozent Kultur" durch die Öffentlichkeit. Diese Zahl finde sich in einem alten Vertrag der Stadt mit dem Vorbesitzer. Planworx sei von der Patrizia vertraglich nicht daran gebunden worden: "Sonst müssten wir zusammen auf Sponsorensuche gehen."

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