Das Gegenteil von Angst ist Vernunft. Wer sich vor diesem oder jenem fürchtet, der ist - nicht immer, aber oft - gut beraten nachzudenken, ob es denn Gründe dafür gibt, ängstlich zu sein. Oder ob das Gefühl grundlos ist und abgeschaltet werden kann.
Menschen mögen es nicht, wenn sie glauben, es werde ihnen etwas weggenommen. Deshalb war und ist die Diskussion um die Münchner städtischen Krankenhäuser, ihre Sanierung und ihre Neuausrichtung, von viel Irrationalität geprägt, und leider auch von Interessengruppen, die diese Irrationalität befeuern und auszunutzen versuchen. Der nun veröffentlichte Bericht der Techniker-Krankenkasse vermag einen Beitrag dazu zu leisten, dieser Diskussion etwas mehr Vernunft zu verleihen - in München und drumherum sind die Menschen so gesund wie nirgendwo sonst in Bayern. Das hat vielfältige Gründe, unter anderem ist bewiesen, dass Anfälligkeit für Krankheit und die Lebenserwartung deutlich mit der wirtschaftlichen Situation des Einzelnen zu tun haben, weil gut situierte Menschen sich besser ernähren, sich mehr bewegen und öfter zum Arzt gehen als andere. Aber ganz sicher hängt das positive Ergebnis der Statistik auch mit der Versorgung in München zusammen: hohe Ärzte-Dichte, mehr als genug Klinikbetten und die beiden Universitätsklinika, in denen praktisch alles angeboten wird, wozu die Medizin heute in der Lage ist. Es kann dem Menschen eigentlich nichts Besseres passieren, als in München krank zu werden, außer gesund zu bleiben natürlich.
Daran bitte denken, wenn die Lage der medizinischen Versorgung in der Stadt mal wieder in den dunkelsten Farben gemalt wird. Die Menschen sind - unter anderem - so gesund, weil sie gut versorgt sind. Und das wird sich, entgegen aller irrationalen Angst, auch nicht so schnell ändern.