Klinikum rechts der Isar:Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Chefarzt

Klinikum rechts der Isar: Im Krisenmodus: Die Vorwürfe gegen den Chefarzt der Chirurgie belasten das Klinikum rechts der Isar insgesamt.

Im Krisenmodus: Die Vorwürfe gegen den Chefarzt der Chirurgie belasten das Klinikum rechts der Isar insgesamt.

(Foto: Stephan Rumpf)
  • Die Staatsanwaltschaft München I hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Betrug gegen den Chefarzt der Chirurgie am Klinikum rechts der Isar eingeleitet.
  • Er wird in OP-Berichten als Operateur genannt, obwohl er an den Eingriffen nicht beteiligt war. Deswegen wurde auch falsch abgerechnet.
  • Der Mediziner weist den Vorwurf zurück und sagt, er habe "stets mit größtmöglicher Sorgfalt" gearbeitet.

Von Christina Berndt und Sebastian Krass

Zwei Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft

Die Staatsanwaltschaft München hat gegen den Chirurgie-Chef am Klinikum rechts der Isar ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Betrug eingeleitet. Es geht um OP-Berichte, in denen der Professor Helmut F. als Operateur genannt ist, obwohl er nicht an den Eingriffen beteiligt gewesen sein soll. Auf Basis dieser fehlerhaften Unterlagen wurden mit den Patienten oder deren Krankenkassen Chefarztbehandlungen abgerechnet. Das Klinikum rechts der Isar hat bereits Rückzahlungen angekündigt. F. sagt, er habe die Berichte versehentlich unterschrieben.

Nach dem Bekanntwerden der fehlerhaften OP-Berichte Ende Dezember 2014 hatte die Staatsanwaltschaft bereits Vorermittlungen begonnen. Bald darauf gingen zwei Strafanzeigen gegen F. ein. Nach deren Prüfung weitet die Staatsanwaltschaft den Vorgang nun zum Ermittlungsverfahren aus.

Spaenle will erstmal abwarten

Von der Staatsanwaltschaft heißt es, die Ermittlungen stünden am Anfang, deshalb gebe es "zum jetzigen Zeitpunkt" keine weiteren Informationen. Der Aufsichtsratschef des Rechts der Isar, Bayerns Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle (CSU), erklärte: "Die von der Staatsanwaltschaft aufgenommenen Ermittlungen werden vom Klinikum unterstützt." Zu einem möglichen Imageschaden für das Rechts der Isar äußerte er sich nicht. Nun sei das Ergebnis der Ermittlungen abzuwarten, so der Minister: "Erst dann kann über mögliche Konsequenzen entschieden werden

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