Kirchheim:Eine Klinik für den Landkreis

CSU fordert den Aufbau eines Krankenhauses in Kirchheim

Am Dienstagvormittag hat Kirchheims Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU) die Fraktionen der anderen Parteien im Kreistag näher über einen Antrag informiert, den der CSU-Fraktionssprecher Stefan Schelle tags zuvor im Kreisausschuss eingebracht hatte - verbunden mit der Einladung zu Gesprächen. "Manchem Kreisrat ist da sicher die Kinnlade runtergefallen, als er die Böltl-Mail gelesen hat", sagt am Dienstag ein Kreisrat, der nicht der CSU angehört. Denn deren Inhalt ist so spannend wie überraschend: Die CSU will prüfen lassen, ob in Kirchheim ein neues Klinikum errichtet werden kann.

"Kein neues Kreisklinikum", stellt CSU-Fraktionssprecher Schelle klar. "Das muss ich gleich vorausschicken. Für so etwas hätte der Landkreis auch das Geld gar nicht." Auslöser der Anfrage ist das Ansinnen zweier Ärzte, die laut Böltl in einem Bürogebäude an der Kirchheimer Sonnenallee eine Klinik aufbauen wollen. Gedacht ist an eine Fachklinik etwa mit den Bereichen Tumorchirurgie, allgemeine Onkologie oder Wirbelsäulenchirurgie sowie einer Palliativstation und Notaufnahme auf sechs Stationen mit 180 Betten. "Das soll aber bewusst keine reine Privatklinik werden, sondern eine für alle Bürger im Landkreis", sagt Böltl. Allerdings auch eine, die die Grund- und Regelversorgung "nicht tangiert", wie Landrat Christoph Göbel (CSU) sagt: "Das kann aber trotzdem eine sehr sinnvolle Ergänzung zur bisherigen Versorgung sein."

Den Wunsch hat die CSU nun in einen Antrag gegossen, der die derzeit laufende Überprüfung der Krankenhausversorgung im Landkreis von der Unternehmensberatung Boston Consulting ergänzen soll. "Wenn jemand so einen Wunsch äußert, lohnt es sich, zuzuhören", so Schelle.

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