Kirche:Ein Laimer Wahrzeichen

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Hoch hinaus: Seit 60 Jahren prägt der Turm der Paul-Gerhardt-Kirche das ganze Viertel. (Foto: Veronica Laber)

Die Paul-Gerhardt-Gemeinde feiert 60-jähriges Bestehen

Von Andrea Schlaier, Laim

Zu feiern hatten sie in der Gemeinde der evangelisch-lutherischen Paul-Gerhardt-Gemeinde Laim in den vergangenen Jahren einiges. Nach der Groß-Sanierung des Gotteshauses samt Pfarrkomplex, die unerwartet aufwendig und teuer geraten war, konnte sich die ganze Gemeinschaft vor zwei Jahren dann doch noch gegenseitig auf die Schulter klopfen. Man hatte den stolzen Ziegelbau und seine flankierenden Gebäude wieder flott, prächtig und auch dicht bekommen. Diese Energieleistung war nur mit vereinten Kräften möglich. Ein Drittel der Sanierungskosten stemmten dabei die Laimer Mitglieder selbst. Jetzt gibt's wieder Anlass, groß zu feiern, gleich eine ganze Woche lang. Vor 60 Jahren wurde die gesamte Anlage, zu der neben dem Gotteshaus selbst auch noch das Kirchnerhäuschen, das Gemeindehaus und zwei Pfarrhäuser zählen, eingeweiht.

Der rote Backsteinbau an der Mathunistraße mit seinem hoch aufragenden Glockenturm ist mittlerweile eine Art Wahrzeichen Laims und wurde nach den Plänen des Architekten Johannes Ludwig in mehreren Bauabschnitten realisiert. Das Ensemble war in seiner Entstehungszeit zweitgrößter sakraler Bau der evangelischen Christen nach 1945 in München. Errichtet wurde es inklusive Bausünde - einer typischen in der Nachkriegszeit. Soweit es die Stabilität erlaubte, hatte man auf teures Material verzichtet und sogenannte Kiesnester angelegt, also Fehlstellen im Beton. Das geht nicht ewig gut, im Mai 2013 musste das Kirchenschiff wegen Einsturzgefahr geschlossen werden. Die Groß-Sanierung ließ sich ein halbes Jahrhundert nach der Entstehungszeit des Gebäudes nicht mehr hinausschieben. Auch daran werden die inzwischen 7500 Gemeindemitglieder bei der jetzt anstehenden Festwoche zum Kirchenjubiläum erinnert werden.

Die Feierlichkeiten - zu der alle Laimer geladen sind - beginnen an diesem Sonntag, 10. Juli, um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst, zelebriert von Dekan Christoph Jahnel. Daran anschließend lädt die Gemeinde ihre Gäste zum Empfang. Am Montag, 11. Juli, findet nach einem Gottesdienst um 15 Uhr ein Erzählcafé mit Zeitzeugen im Gemeindestützpunkt an der Justinus-Kerner-Straße 3 statt. Der Dienstag, 12. Juli, ist der festlichen Chormusik gewidmet. Der Paul-Gerhardt-Chor erhebt seine Stimme in der Kirche um 20 Uhr. In einem Vortrag im Gemeindehaus wird am Mittwoch, 13. Juli, von 18.30 Uhr an über die Paul-Gerhardt-Kirche und den Kirchenbau der Fünfzigerjahre gesprochen, am Donnerstag, 14. Juli, von 19.30 Uhr an gibt's dort Geschichten in Bildern und Filmen dazu. Schlusspunkt ist am Sonntag, 17. Juli, ein Festgottesdienst um 10 Uhr auf der Kirchenwiese. Daran schließt sich das Sommerfest an.

© SZ vom 09.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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