Kinderbetreuung wird aufgestockt:Mehr Krippenplätze für die Kleinen

Der Stadtrat beschließt einstimmig eine "Ausbau-Offensive". Bis Ende 2011 will die Stadt das Betreuungsangebot für Kinder im Alter bis zu drei Jahren um 3400 auf 11.900 Plätze aufstocken.

Sven Loerzer

Der Versorgungsgrad erhöhe sich damit von 22,7 auf 31,9 Prozent, erklärte Sozialreferent Friedrich Graffe (SPD) im Stadtrat. Als vorläufiges Ziel strebt Graffe einen Versorgungsgrad von 43 Prozent an, was rund 15800 Plätzen in Krippen, Eltern-Kind-Initiativen und Tagespflege-Einrichtungen entspricht. Um dieses Volumen zu erreichen, "brauchen wir 137 Millionen Euro an Investitionen und haben zusätzlich dann 77 Millionen Euro laufende Kosten pro Jahr".

Graffe betonte: "Wir haben seit 1989 konsequent den Ausbau der Kinderbetreuung betrieben", auch wenn jetzt "so getan wird, als habe Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und auch die CSU die Betreuung der 0- bis 3-Jährigen entdeckt".

Allein von 1997 bis 2007 sei der Versorgungsgrad mit Krippenplätzen mehr als verdoppelt worden. Jedes Jahr seien 330 Plätze neu entstanden, eine "gigantische Leistung", weil damit Grundstückssuche, Bau und Personalgewinnung verbunden seien. So bewertet etwa das Planungsreferat die neue, noch ehrgeizigere Zielvorgabe allein wegen der Zeit raubenden Standortsuche und offenen Planungsfragen sehr skeptisch.

SPD-Stadtrat Christian Müller forderte, den Ausbau in Zusammenarbeit aller Referate und freier Träger zügig voranzutreiben, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Die CSU wollte dies gleich noch höher setzen und einen Versorgungsgrad von 54 Prozent anpeilen. CSU-Stadtrat Max Strasser sagte: "Wir sind der Meinung, dass die Richtung stimmt, aber das Tempo muss gesteigert werden."

Das lasse sich aber mit einer "fiktiven Zahl" nicht weiter erhöhen, widersprach Grünen-Stadträtin Jutta Koller. Vergeblich forderte Strasser außerdem eine Stabsstelle für Kinderbetreuungsangebote.

Die von Graffe vorgelegte "Ausbauoffensive" verabschiedete der Stadtrat dann aber letztlich ebenso einstimmig, wie das neue Konzept für die vereinfachte Anmeldung von Kindern bei Krippen, Kindergärten und Horten. Eltern müssen demnach nur noch eine einzige Kinderbetreuungseinrichtung aufsuchen, um sich dort für diese und bis zu sechs weitere ihrer Wahl vormerken zu lassen.

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