15 Bilder
Quelle: SZ
1 / 15
Bunt, skurril und tiefgründig: Mit viel Witz persifliert der Karrikaturist Bernhard Prinz die Mediengesellschaft und ihre Protagonisten.
In der Ausstellung "Der große Prinz" in der Galerie Richter & Masset zeigt der Illustrator, Karrikaturist und Schnellzeichner rund 200 seiner Bilder.
Auch wenn das bayerische Energiebündel Bernhard Prinz vor Kreativität und Witz nur so überschäumt, will er mit seinen Werken vor allem eins erreichen: Zum Nachdenken anregen.
"Die Leute freut es, auf meinen Bildern zu suchen", meint Prinz zu seinen neuesten Projekten,...
Texte: Helena Schwarzenbeck Foto: Bernhard Prinz
Quelle: SZ
2 / 15
... großen Szenebildern wie das Werk Maxiwiesn, auf denen er in unzähligen kleinen Details die Mediengesellschaft hochnimmt.
Im Hintergrund tummeln sich auf dem in eine Polit-Geisterbahn verwandelten Maximilianeum die Großkopferten aus der Landespolitik, vorne predigt Ratzinger von einem Wiesn-Hut, ein Tuba spielender Karl Valentin mit Pickelhaube trompetet in die Menge und ein Monaco Franze lacht von einem Touristen-Shirt.
Bayerisches Lebensgefühl, Multi-Kulti Flair und der alljährliche Wiesn-Wahnsinn will Prinz mit "Maxiwiesn" ausdrücken. Nicht umsonst nennt der Karrikaturist seine Bilder auch "Suchbilder", denn...
Quelle: SZ
3 / 15
...auf den Werken, die bis zu 2,20 und einen Meter hoch sind, benötigt der Betrachter einige Zeit, um auch alle der vielen bis ins Kleinste ausgearbeiteten Einzelheiten zu sehen. Da verwundert es nicht, dass Prinz an einem großen Szenebild drei ganze Monate malt.
Auf seinem Nostalgiebild (oben) bildet Prinz Kultfiguren, Klassiker und Ikonen der Geschichte ab: Da ist Frida Kahlo neben Einstein gepinnt, Marilyn Monroe lässt sich von John F. Kennedy bewundern und Hitlers Bild baumelt zerrissen neben der großnäsigen Callas, die ihren Blick fest auf Che Guevara geheftet hat.
Das Bild "Nostalgia" ist Ton-in-Ton gehalten und steht damit bewusst im Kontrast zu den übrigen grell-bunten Szenebildern, wie etwa...
Foto: Bernhard Prinz
Quelle: SZ
4 / 15
... dem Bild "Tea Time". Hier hat sich Prinz die englische Gesellschaft vorgenommen: Im Mittelpunkt steht - wie sollte es anders sein- die Queen. Im Union-Jack-Badeanzug, aber dafür mit Hut und Handtasche duscht sie sich in einer Londoner Telefonzelle - for free.
Umgeben ist sie von vielen berühmten Untertanen: Ein kiffender Mister Bean mit Irokesenschnitt, eine säbelschwingende Miss Marple und ein dümmlich grinsender Beckham bilden neben Hugh Grant, Peter Ustinov und einer riesigen Kate Moss eine überwältigend bunte Kulisse.
Und auch Prinz selbst hat sich hier verewigt: Zusammen mit einem Freund badet er in einer überdimensionalen Teetasse. Die vielen Figuren...
Foto: Bernhard Prinz
Quelle: SZ
5 / 15
...hat Prinz einzeln vorgefertigt, wie hier eine zum Angriff ansetzende Miss Marple, und setzt sie dann zu einer großen Komposition zusammen. Doch auch die deutsche Haute-Volée lässt Prinz nicht ungeschoren davon kommen, auch wenn ...
Foto: Bernhard Prinz
Quelle: SZ
6 / 15
... er sich als Ort das österreichische Kitzbühel ausgesucht hat. Anlässlich des Hahnenkammrennens hat er im vergangenen Jahr dieses Bild im Mekka der schönen und reichen Münchner gemalt.
Da jedoch nach einem schweren Sturz einer der Fahrer an der im Bild abgebildeten Stelle eine umfangreiche Veröffentlichung pietätslos erschienen wäre, erhält das Bild erst mit der Ausstellung wirkliche Beachtung. Ein bunter Mix aus allen möglichen Fernseh-, Musik-, und Medienstars...
Foto: Bernhard Prinz
Quelle: SZ
7 / 15
...hat Prinz in einem Superstarmarket versammelt: Angelina Jolie sitzt an der Kasse und rechnet gerade die Bananen von Lagerfeld ab. Michael Jackson und Mozart warten ungeduldig in der Schlange aus weiteren Stars, die sich durch den ganzen Laden zieht.
Über der Szenerie tanzt ein King Louis aus dem Dschungelbuch. Sein Song "Ich will so sein wie du" beschreibt genau das, was Bernhard Prinz zu persiflieren sucht: Den Drang nach Rampenlicht und das Streben nach einer perfekten Fassade in der Scheinwelt der Medien. Bei seinen Werken bringt er auch digitale Technik zum Einsatz. Als Sohn eines Porträtmalers...
Foto: Bernhard Prinz
Quelle: SZ
8 / 15
... hat Bernhard Prinz die Malerei jedoch von der Pieke auf gelernt und kommt auch ohne digitale Hilfmittel aus. Mit siebzehn Jahren zog es den jungen Künstler nach Spanien, wo er als Schnellzeichner und Karrikaturist sein Geld auf Straßen und Plätzen verdiente.
Bei seiner Arbeit will er den Menschen, wie hier Klaus Kinsky, als Individuum mit seinen Eigenheiten festhalten. Dabei behält er immer einen kritischen Blick auf die Mediengesellschaft...
Foto: Bernhard Prinz
Quelle: SZ
9 / 15
...die er stark kritisiert: "In der heutigen Zeit fällst du nur auf, wenn du ein Freak bist", meint Prinz. Doch neben von Natur aus skurrilen Figuren wie Amy Winehouse finden sich auch altbekannte Klassiker, wie....
Foto: Bernhard Prinz
Quelle: SZ
10 / 15
...Alfred Hitchcock in der Karrikaturen-Galerie. Zusammen mit einem pinken Flamingo posiert der Filmregisseur etwas blasiert vor einem schwarzen Hintergrund. Eine Persiflage auf den Film "Die Vögel"? Solche Interpretationen überlässt Prinz ganz dem Betrachter.
Und auch andere Persönlichkeiten aus der Geschichte werden von Prinz auf seine Art porträtiert...
Foto: Bernhard Prinz
Quelle: SZ
11 / 15
... wie der stirnrunzelnde Physiker Albert Einstein, oder...
Foto: Bernhard Prinz
Quelle: SZ
12 / 15
... der pikiert dreinblickende Charlie Chaplin. Eines wird bei jedem der Bilder von Bernhard Prinz deutlich. Der Mann ...
Foto: Bernhard Prinz
Quelle: SZ
13 / 15
... hat Spaß bei seiner Arbeit. Seit mehr als 15 Jahren hat Prinz bereits als Illustrator unter anderem auch für die Süddeutsche Zeitung gemalt und gezeichnet. Doch das war auf die Dauer nicht genug für ihn.
Foto: Bernhard Prinz
Quelle: SZ
14 / 15
"Ich hatte keinen Bock mehr fürs Altpapier zu produzieren". Deshalb wollte er weg von der Auftragskunst und auf anderem Wege als Künstler Geld für seine Familie verdienen. Schon der Titel der Ausstellung "Der große Prinz" zeigt,...
Foto: Bernhard Prinzc
Quelle: SZ
15 / 15
...dass Bernhard Prinz mit dem, was er kann, nicht gern hinterm Berg hält. Das gibt er auch selbstironisch zu. Und auch bei der Größe der Ausstellung hat sich der Künstler nicht zurückgehalten: Prinz stellt in den großzügigen Kellerräumen der Galerie Richter & Masset rund 200 Bilder aus.
Die Ausstellung "Der große Prinz" kann bis 9. Januar 2010 in der Galerie Richter & Masset besichtigt werden. Die Öffnungszeiten sind Mittwoch bis Samstag 14 bis 19 Uhr. Die Galerie befindet sich in der Würmtalstraße 20, Ecke Kornwegerstaße (U6 - Haltestelle Holzapfelkreuth, Bus 54 und 268 - Haltestelle Kornwegerstraße). http://www.bernhard-prinz.de/
Texte: Helena Schwarzenbeck Foto: Bernhard Prinz