Jugendschöffen:"Man darf nichts an sich heranlassen"

Jugendschöffen: Die beiden Jugendschöffen Zuzana Gehlert (li.) und Ulrich Hering urteilen gemeinsam mit Richterin Birgit Brunn über die Angeklagten.

Die beiden Jugendschöffen Zuzana Gehlert (li.) und Ulrich Hering urteilen gemeinsam mit Richterin Birgit Brunn über die Angeklagten.

(Foto: Robert Haas)

Sie bestimmern über das Schicksal junger Menschen vor Gericht - ohne juristische Ausbildung: Als Schöffen versuchen Zuzana Gehlert und Ulrich Hering, Jugendlichen mit dem richtigen Urteil den Weg in die Zukunft zu ebnen.

Von Julia Haas

Die Stühle im Sitzungssaal A 135 des Amtsgerichts sind gepolstert, auch die Anklagebank. Fabio L. und Emmanuel B. sitzen bequem, wenn dieser Freitagmorgen für die beiden sonst eher unangenehm ist. Die zwei Jugendlichen haben auf dem Oktoberfest einen Mann zusammengeschlagen. Wie genau das abgelaufen ist, wer wie viel Schuld hat und welche Strafe Fabio L. und Emmanuel B. (Namen geändert) erwartet, entscheidet Richterin Birgit Brunn zusammen mit den Schöffen Ulrich Hering und Zuzana Gehlert. Brunn hat dafür jahrelang Jura studiert, zwei Staatsexamen gemacht, etliche Jahre Berufserfahrung gesammelt. Doch die Stimmen von Hering und Gehlert zählen genau so viel wie ihre. Schöffen können über die Zukunft eines jungen Menschen urteilen, ohne Robe und ohne juristische Kenntnisse. "Dafür haben sie einen gesunden Menschenverstand", sagt Richterin Birgit Brunn.

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