Jochen Schweizer:Eisbach-Surfer kritisieren Anlage in der Erlebniswelt

Jochen Schweizer: Auf der künstlichen Welle in der Jochen-Schweizer-Arena haben es Anfänger besonders leicht, das Surfen zu erlernen. Sie kann hoch und runter geregelt werden.

Auf der künstlichen Welle in der Jochen-Schweizer-Arena haben es Anfänger besonders leicht, das Surfen zu erlernen. Sie kann hoch und runter geregelt werden.

(Foto: Claus Schunk)
  • Die Wellenreiter fürchten, dass durch die Jochen-Schweizer-Arena immer mehr Anfänger in den Englischen Garten kommen - und die Gefahren unterschätzen.
  • Die Verletzungsgefahr am Eisbach ist aus verschiedenen Gründen groß.
  • Die Surfer wünschen sich, dass die Anfänger in der neuen Erlebniswelt über die Gefahren informiert werden.

Von Sarah Bioly

Wenn am Samstag die Jochen-Schweizer-Arena in Taufkirchen öffnet, sollten Surfer eigentlich jubeln: Ein neuer Surfspot! Es ist aber eher das Gegenteil der Fall, die Initiative "Rettet die Eisbachwelle" etwa kann sich nicht anfreunden mit dem Zentrum in Taufkirchen. Es wird nämlich, so die Befürchtung, nicht nur eine neue Welle, sondern auch viele neue Surfer geben - und damit Probleme.

In der Arena sind die Surfstunden teuer. Wer dort die Basics erlernt, wird sich danach vielleicht eine kostengünstigere Alternative suchen: also eine der Flusswellen in München. Die Surfer vom Eisbach befürchten deshalb, dass Anfänger an ihrer Welle aufschlagen. Für die ist der Bach aber gefährlich. Unter den Wassermassen sind Betonklötze montiert, die Verletzungsgefahr ist groß.

Vor zehn Jahren hätte die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung die Welle beinahe geschlossen, weil sie Unfälle befürchtete, dann aber wurde sie offiziell geduldet. Kämen nun tatsächlich vermehrt Anfänger an die Welle, würde die Zahl der Unfälle steigen - und die Diskussion um die Welle vielleicht wieder losgehen.

Kein Wunder also, dass auch die Interessengemeinschaft Surfen in München (IGSM) der Eröffnung der Jochen-Schweizer-Arena skeptisch entgegensieht. Wolfrik Fischer, Vorstand des Vereins, wünscht sich ein Gespräch zwischen IGSM und den Verantwortlichen des Funsportparks. Mareen Scholz, die Managerin der künstlichen Welle, sagt auch zu, sich mit der IGSM zu treffen. Sie selbst surft, genauso wie die Surflehrer der Jochen-Schweizer-Welle, am Eisbach und ist sich der dortigen Gefahren bewusst.

Deshalb sollen Schüler, die ernsthaft vorhaben, an den Fluss zu gehen, über das Verletzungsrisiko am Eisbach informiert und an die ungefährliche Floßlände verwiesen werden. Dass die Anfänger an den Eisbach strömen werden, glaubt Scholz aber ohnehin nicht. Doch auch ohne sie werden es immer mehr Surfer an den Münchner Wellen. Die IGSM steht deshalb mit der Stadt in Kontakt, wo und wie neue, ungefährliche und nicht kommerzielle Surfspots in München geschaffen werden können. Damit die Lage am Eisbach entspannt bleibt.

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