15 Jahre Compost Records:Partypeople!

Die Geschichte von Compost ist eine Erfolgsgeschichte, die von Leidenschaft für Musik, Überzeugung und geschäftlicher Kenntnis getragen wird. Am Samstag wird im Muffatwerk der 15. Geburtstag gefeiert.

Sabine Gietzelt

So beginnt ein neuer Track von TJ Kong, gerade erschienen auf dem Münchner Compost Label: "Partypeople, könnt ihr nicht sehen, was Musik aus mir gemacht hat?" Es ist eine vorwärts treibende House-Nummer mit einschmeichelndem Gesang - typisch für das Compost Label, das sich der entspannten und geschmeidigen Beschallung Tanzfreudiger verschrieben hat.

Compost ist zuständig für elegante, eingängige Dancetracks zwischen Nujazz und Downbeat, House und Electronica und bereichert die Musikszene nun schon seit 15 Jahren.

Als Autor für das in den achtziger Jahren angebracht versnobte Magazin Elaste hatte Michael Reinboth in Hannover angefangen. 1982 kam er nach München, war DJ und sammelte Platten, bis seine Wohnung zu klein und aus der Leidenschaft ein Label wurde. Parallel zu den DJ Nächten und Reinboths regelmäßigen "Soulful Shack"-Partys mit Rare Groove, Soul und Funk entstand allmählich Compost Records.

Es wurde ein international angesehenes Münchner Kleinunternehmen. Bekannte Namen wie Gilles Peterson, Carl Craig, Laurent Garnier und das Trüby Trio haben Platten auf Compost veröffentlicht. Und Reinboth arbeitete weiter als DJ. Seine "Into Something"-Abende versorgten in den Neunzigern die Münchner Nächte mit Acid-Jazz, Trip-Hop und auch House.

Bei Compost entwickelten sich mit Drumpoet Community oder dem Black Label firmeneigene Unterlabels, die sich auf vertracktere Tracks verstanden. Es gab auch bei Compost Krisen, doch Reinboth hat sein Label durch die schwierigen Zeiten gebracht. Nicht zuletzt, weil er immer auch den Jazz und den Soul sucht. Damit bringen Compost-Platten eine Leichtigkeit auf die internationalen Dancefloors, die kommerziell verträglich ist und sich in ihrer Zeitlosigkeit von den schnellen Moden und Hypes der harten Breaks und Beats unabhängig macht.

Die Geschichte von Compost ist eine kleine und seltene Erfolgsgeschichte, die von Leidenschaft für Musik, Überzeugung und gezwungenermaßen auch von geschäftlicher Kenntnis getragen wird. Die Liste der DJs, die den Feier-Abend für Compost bespielen, kann sich sehen lassen: Bekannte Namen wie Gilles Peterson, DJ Hell , Kruder und Dorfmeister, Beanfield, die Jazzanova-DJs, und die für ihre smarten Tracks bekannten Sharoukh, Rob Galliano, Jay Shepheard und viele andere kommen.

Natürlich auch die für München relevanten Haus-DJs wie Christian Prommer und Roland Appel; außerdem tritt Marbert Rocel aus Thüringen auf. Michael Reinboth selbst legt ebenfalls auf und feiert bei dieser Gelegenheit nebenbei seinen eigenen Geburtstag. Und vor der Musik gibt's noch Fußball auf der Leinwand (10. Oktober, 22 Uhr, Muffathalle).

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