Isarvorstadt/Untergiesing:Kraulen um acht

Isarvorstadt/Untergiesing: Sprung ins kalte Wasser: Bis jetzt war das Frühschwimmen im Schyrenbad möglich. Das soll so bleiben.

Sprung ins kalte Wasser: Bis jetzt war das Frühschwimmen im Schyrenbad möglich. Das soll so bleiben.

(Foto: Robert Haas)

Die Stadtwerke schaffen die Frühschwimmtage im Schyrenbad ab. Lokalpolitiker kritisieren neue Freibad-Öffnungszeiten

Die Stadtwerke München (SWM) haben die Frühschwimmtage im Schyrenbad, dem ältesten Freibad Münchens, abgeschafft. Sie seien weniger beliebt gewesen als ähnliche Angebote im Dante- und Prinzregentenbad, heißt es bei von der SWM. Dass das Untergiesinger Freibad unter der Woche jetzt nur noch von 9 bis 18 Uhr geöffnet sein soll, missfällt nicht nur den Anliegern, sondern auch den Nachbarn von der gegenüberliegenden Seite der Isar. Der Bezirksausschuss Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt forderte die SWM auf, die Öffnungszeiten attraktiver zu gestalten. So soll das Frühschwimmen, das 2014 eingeführt wurde, mindestens an einem Werktag stattfinden. Außerdem soll das Schyrenbad nicht nur an besonders heißen, sondern auch an sommerlich warmen Tagen bis 20 Uhr geöffnet bleiben. Die Entscheidung über die Schließzeit solle täglich online veröffentlicht werden. Auch solle die SWM die Öffnungszeiten stärker bewerben.

Das Schyrenbad oberhalb der Wittelsbacherbrücke sei eine der wenigen Sporteinrichtungen in unmittelbarer Nähe zum Stadtbezirk, begründete Martin Scheuring von der Fraktion Die Grünen/Rosa Liste die Initiative. Das Freibad sei auch das einzige öffentliche Bad in der Nähe der City mit einem 50-Meter-Becken. Die Öffnungszeiten von 9 bis 18 Uhr mache es Berufstätigen nahezu unmöglich, unter der Woche das Bad zu nutzen. Das Frühschwimmen von acht Uhr an, im vergangenen Jahr fand es an zwei Werktagen statt, sei sehr gut genutzt worden, hieß es im Bezirksausschuss.

Noch deutlich weiter in der Forderung nach arbeitnehmerfreundlichen Badezeiten ging der Vorsitzende des Untergiesinger Bezirksausschusses Clemens Baumgärtner (CSU). Er fragte, warum ein "Saisonbad" eigentlich an schönen Sommerabenden nicht gleich bis 23 Uhr öffnen sollte. Die technischen Fixkosten des Bades seien derart hoch, dass der zusätzliche Personalaufwand für die Abendöffnung daneben kaum ins Gewicht falle, so Baumgärtner. Wie er betont, hätten bei den aktuellen Öffnungszeiten gerade jene Münchner am wenigsten vom Schyrenbad, die mit ihren Steuern am meisten zu seiner Finanzierung beitrügen.

Der BA 18, auf dessen Gebiet das Schyrenbad liegt, beantragte formal vorerst keine Öffnung bis in die Nachtstunden. Er schloss sich aber den Forderungen der Isarvorstädter nach Wiedereinführung der längeren Öffnungszeiten an und bekräftigte damit einen Appell vom Mai dieses Jahres. Berufstätigen Badefreunden entgegen kommen möchten die Untergiesinger Stadtteilvertreter außerdem bei den Eintrittspreisen: Auf Antrag von Melanie Kieweg (Grüne/Parteilos) und gegen drei SPD-Stimmen (Winfried Schreyer, Christa Knappik, Karin Hierl) fordern sie die SWM auf, den verbilligten Eintritt ab 17 Uhr wieder einzuführen. Der war vor knapp fünf Jahren abgeschafft worden.

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